(spr. berangscheh), 1) AlphonseMarieMarcellinThomas, ausgezeichneter franz. Rechtsgelehrter, geb. zu
Valence,
Herausgeber einer französischen Übersetzung von Justinians
Novellen
(Metz
[* 2] 1810-11, 2 Bde.). 1815 zum
Deputierten des
Drômedepartements ernannt, sprach er schon damals gegen die
Erblichkeit der
Pairie und die unbeschränkte
Vermehrung der Pairszahl und unterzeichnete die am
Tag des ersten Einzugs
Ludwigs XVIII. verfaßte
Protestation.
Nach den
HundertTagen legte er das
Amt eines
Generalprokurators nieder, zog sich in seine Vaterstadt
Valence zurück und schrieb
sein ausgezeichnetes Werk
»De la justice criminelle en
France« (Par. 1818). 1827 trat er aufs neue als
Repräsentant seiner Vaterstadt in die Deputiertenkammer und war nach der
Julirevolution einer der
Kommissare, welche die Mitglieder
des Polignacschen
Ministeriumsvor der Pairskammer anklagten. Auch sprach er sich in einem beachtenswerten
Vortrag für die
Abschaffung der
Todesstrafe aus. Für die 1831 zusammentretende
Kammer wieder gewählt, ward er einer der
Hauptbegründer des Deputiertenvereins in der
StraßeRivoli, welcher sich von der systematischen
Opposition sonderte, ohne
darum dem
MinisteriumPérier gänzlich ergeben zu sein. 1831 ward er
Rat am
Kassationshof, 1832 Mitglied des
Instituts und 1839 Pair.
Noch ist zu erwähnen sein Werk
»De la répression pénale« (Par. 1855, 2 Bde.).
Er starb 1866 in
Paris.
[* 3]
(spr. berangscheh),Alphonse Marie MarcellinThomas, franz. Jurist, geb. zu Valence, war dort Advokat,
trat 1815 in die Kammer, legte aber das Mandat bald nieder, hielt in Paris Vorlesungen über öffentliches Recht, wurde 1828 wieder
in die Kammer gewählt und war 1831 ein Hauptbegründer des Deputiertenvereins in der Straße Rivoli,
der liberale Grundsätze vertrat, ohne der Regierung systematisch zu opponieren. Berenger wurde 1831 Rat am Kassationshof, 1839 Pair
und starb im März 1866 zu Paris. Sein bedeutendstes Werk ist «De la justice criminelle en France» (Par. 1818). Außerdem
schrieb er «De la répression pénale» (2 Bde., Par.
1855).
Joseph Maria Adolf von, Forstmann, geb. in München,
[* 6] studierte Cameralia und Botanik in München, trat
später in den österr. Forstdienst in Oberitalien,
[* 7] wurde 1859 Adjunkt des Generalforstinspektors in Treviso, 1866 Generalforstinspektor
und 1867 als Forstrat im Ministerium der Landwirtschaft, des Handels und der Industrie nach Florenz
[* 8] berufen. 1869 wurde
er Direktor des in Vallombrosa errichteten größern Forstinstituts und 1872 pensioniert. In den weitesten Kreisen wurde er
bekannt durch seine ausgezeichnete Forstgeschichte Italiens:
[* 9] «Archeologia
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748 forestale, ossia dell’ antica storia e giurisprudenza forestale inItalia» (Treviso und Vened. 1859–63),
hierzu ein
durch Zusätze bereicherter Auszug«Saggio storico della legislazione Veneta forestale dal secolo VIIal XIX» (Vened. 1863) und 1867 ein Inhaltsverzeichnis. Außerdem schrieb er namentlich:
«Il seccume del gelso (chraenosis mori) coll’esposizionedi una nuova teoria dell' entofiteusi» (Padua
[* 11] 1847),
«Il dinamismo della vegetazione: saggio di filosofia botanico-agraria»
(Verona
[* 12] 1853),
«Paradossi forestali esaminati e discussi da un’ ispettore generale dei boschi»
(Prato 1869),
«Nuovo metodo di tassare la consistenza ed assestare l’economia dei boschi»
(Forli 1871; deutsch im «Tharander Jahrbuch», Bd.
25),
«Guida per il coltivatore di vivai boschivi con cenni preliminari e note sullamateria forestale» (1. u. 2. Aufl., Flor. und Rom
[* 13] 1880),
«Relazione sul pineto di Ravenna» (1880),
«Selvicoltura. Trattatoscritto per uso degli agenti forestali, ingegneri e possidenti di boschi etc.» (Neap.
1887).