Aurengzib
(»Zierde des Throns«),
Beherrscher Indiens (Großmogul) 1658-1707, geb. der dritte Sohn des Schahs Dschahan, ward vom Vater mit dem Kommando im Dekhan betraut, überwand im siegreichen Kampf seine Brüder,
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brachte seinen Vater in seine Gewalt und maßte sich noch bei dessen Lebzeiten (1658) die kaiserliche Gewalt an. Seine Residenz schlug in Dehli auf. Das Reich der Großmoguls in Indien erreichte unter ihm seine größte Ausdehnung. Durch seine ganze Regierung zieht sich der Krieg gegen das Dekhan, wo der Marathe Siwadschi ein mächtiges Reich gegründet hatte. Zeitweise trug den Sieg davon, aber zu einer Beilegung der Kämpfe kam es nicht. Im J. 1687 gebot Aurengzib aber die ganze vordere Halbinsel zwischen den Küsten von Koromandel und Malabar und zwischen dem 8. und 35.° nördl. Br.; seine Schätze grenzten an das Märchenhafte. Mit schrecklichem Fanatismus verbreitete er den Islam und bedrückte Andersgläubige; die Steuern schraubte er empor auf ein Einkommen von 1600 Mill. Mk. Er zog Gelehrte an seinen Hof, sammelte Bibliotheken und gründete allenthalben Schulen; besonders liebte er Architektur und Poesie. Einfach in seiner Lebensweise, eifrig in Erfüllung seiner hohen Pflichten, liebte er die Pracht und das Außerordentliche.