(spr. oräh, breton. Alrac), Hauptstadt des Kantons
Auray (155,99 qkm, 6 Gemeinden, 18065 E.) im Arrondissement Lorient des franz. Depart. Morbihan (Bretagne) und Seehafen, auf einem
Plateau (36 m) am Flusse Loch, der die Stadt in zwei Teile, St. Gildas (der handeltreibende und bestgebaute, rechts) und St.
Goustan (links), teilt, hier den NamenAuray annimmt, bei Hochwasser auch für größere Seefahrzeuge von 300 t schiffbar wird,
für die hier ein äußerst sicherer Hafen ist, und 13 km weiter abwärts mit einem großen Ästuarium
[* 3] in den Meerbusen Morbihan
mündet. Auray liegt an den Linien Savenay-Landerneau, Auray-Pontivy (55 km) und Auray-Quiberon (28
km) der Orléansbahn und bat (1891) 5071, als Gemeinde 6236 E., enge, steile, gewundene Straßen und schöne Bauwerke, von
denen zwei Kirchen ins 13. Jahrh. zurückreichen, eine Strafanstalt für Frauen, ein Taubstummeninstitut (im frühern Kartäuserkloster)
und ein Krankenhaus;
[* 4] Küstenschiffahrt, Bootbau, Lederfabrikation, großartige Austernzucht (1885: 70 Mill.) und
Seefischerei (Sardellenfang) sowie Handel mit Getreide,
[* 5] Vieh, Leder, Butter und Honig. Bis Mitte des 17. Jahrh. hatte Auray einen
blühenden Handelsverkehr, bis Lorient mit seiner Indischen Compagnie demselben großen Abbruch that; doch wirken die Bahn und
die Dampfschiffverbindung mit Belle-Ile-en-Mer wieder günstig. 1364 brachte hier der Sieg des GrafenJohann
von Montfort über Karl vonBlois, der im
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