Atkyns
(spr. átt-),
Sir
Robert, engl. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. 1621 aus einer
der ältesten
Familien in
Gloucester, ward 1661
Recorder der Stadt
Bristol, 1672
Richter am
Court of
Common Pleas, trat 1680 von
diesem
Posten zurück und nahm seine frühere Wirksamkeit zu
Bristol wieder auf, zog sich aber 1682 auf seine
Besitzungen in
Gloucestershire zurück. Von dort aus suchte er vergebens 1683 durch Rechtsgutachten in dem berüchtigten
Ryehouse-Prozeß
zu gunsten
Lord
Russells zu wirken und veröffentlichte nach der
Revolution von 1688 seine »Verteidigungsschrift für den unschuldig
hingerichteten
Lord
Russell«, worin er der spätern
Legislatur über
Majestätsverbrechen den rechten Weg vorzeichnete.
Im J. 1684 verteidigte Atkyns
mit Erfolg den als Verfasser einer aufrührerischen
Schmähschrift angeklagten Sprecher des
Unterhauses,
Sir
Will.
Williams. Nach der Vertreibung
Jakobs II. wurde er von König
Wilhelm 1689 zum ersten
Präsidenten des Schatzkammergerichts
erhoben; das
Oberhaus übertrug ihm in demselben Jahr das
Amt des Sprechers. Im J. 1694 legte er seine
Ämter nieder und lebte seitdem auf seiner Besitzung
Sapperton-Hill in
Gloucestershire, wo er 1709 starb. Seine
»Parliamentary
and political tracts« (Lond. 1734) sind für die englische
Reichs- und Verfassungsgeschichte wichtig. -
Sein Sohn
Sir
Robert
Atkyns
, geb. 1646, Parlamentsmitglied für
Cirencester und später für
Gloucestershire, gest. 1711, schrieb
eine sehr geschätzte und seltene Geschichte der
Grafschaft
Gloucester unter dem
Titel: »Ancient and present state of
Gloucestershire«
(Lond. 1712).