(franz.
Rivière la Biche),
Fluß im brit.
Nordamerika,
[* 3] entspringt bei der 2208 m hohen AthabascaPortage, einer
großartigen, von
Gletschern umgebenen Einsenkung in den
Rocky Mountains, zwischen dem
MountHooker (4773
m) und
MountBrown (4900
m) und ergießt sich nach einem im allgemeinen nordwestlichen
Laufe von 1000 km in den Athabascasee, von
wo er als
Sklavenfluß oder Stony
River seinen
Lauf zum
GroßenSklavensee fortsetzt, um schließlich nach einem Gesamtlauf von 3060 km
als
Mackenzie den
ArktischenOzean zu erreichen. Unter 56° 30' nördl.
Br. durchströmt der Athabasca 90 km weit
einen tiefen
Canon, wo er
Stromschnellen bildet. - Danach benannt ist ein
Territorium der britischen
Dominion von
Kanada, das
zwischen 55-60° nördl.
Br. und 111-120° westl. L. v. Gr. liegt und ein
Areal von 300,300 qkm (5454 QM.) hat.
Hauptfluß ist der Athabasca, dem hier der
Peace River oderBiberfluß zuströmt. Den größten Teil des Gebiets
bedecken
Wälder, aus
Nadel- und Laubholz zusammengesetzt; aber auch ausgedehnte
Strecken fruchtbaren Präriebodens kommen vor,
wo
Mais und
Weizen (bis 58° nördl.
Br.) vorzüglich gedeihen. Athabasca ist noch ungemein reich anWild.
Schwefel,
Steinkohlen,
Steinsalz,
Eisen,
[* 4]
Kupfer
[* 5] und
Gold
[* 6] sind entdeckt worden;
Mineralquellen sind zahlreich, und auch brennende Naphthaquellen
kommen vor. Die
Bevölkerung
[* 7] (1883: 8000
Seelen) besteht fast ausschließlich aus
Indianern. Hauptort ist Chippewyan am Athabascasee.
(Athapasca), indian. Name eines der bedeutendsten Ströme im brit. Nordamerika, früher von den Franzosen Rivière
la Biche, von den Engländern Elk-River genannt, eigentlich nur der Oberlauf des Mackenziestroms, entspringt aus
einem Gebirgssee (PunchBowl) in einem der höchsten Teile der Rocky-Mountains, in der Nähe des Mount-Hooker(4785m) und Mount-Brown
(4880 m) unter 52° 10' nördl. Br., nimmt links den Abfluß des KleinenSklavenseesauf und mündet nach einem im allgemeinen
nach NNO. gerichteten Laufe von 1040 km in den über 7700 qkm großen Athabascasee.
Letzterer erstreckt sich, etwa 30 km von N. nach S. breit und an 330 km lang, unter 59° nördl.
Br. und 107-112° westl. L. von Greenwich von O. nach W. und empfängt an feinem östl.
Ende den Tutaunay, der in Verbindung mit dem Wollastonsee, dem Deer- und dem Indianersee und dem die beiden
letztern durchfließenden Churchill die Hudsonsbai, in die sich der letztere ergießt, mit dem Mackenzie verbindet. Der Athabasca nimmt
nach seinem Austritte aus dem Athabascasee den Namen Strong-River an, vereinigt sich bald nachher mit dem aus W. kommenden
Undschiga oder Friedensfluß (Peace-River) und führt nun seine Gewässer als GroßerSklavenfluß in den
GroßenSklavensee, von dem aus er dann weiter als Mackenzie (s. d.) in den Arktischen Ocean geht. Unweit der Quelle
[* 8] des Athabasca führt
die Athabasca Portage (über 2200 m), ein von Gletschern umgebener, von den nordamerik. Pelzhändlern viel benutzter Paß
[* 9] zwischen
Mount-Hooker und Mount-Brown westlich in das Thal
[* 10] des in den Stillen Ocean sich ergießenden Columbia,
[* 11] mithin
aus den Hudsonsbailändern nach Britisch-Columbia hinüber.
Distrikt des Dominion of Canada, 1882 organisiert, zwischen 55° und 60 nördl. Br., sowie zwischen 111°
30' und 120° westl. L. von Greenwich, grenzt im S. an den Distrikt Alberta, im W. an die ProvinzBritisch-Columbia
und wird von dem zum Sklavenfluß gehenden Peace-River, dem und dem zum GroßenSklavensee gehenden Hay-River bewässert. Der
Distrikt hat 274000 qkm und ist in seinem östl. Teile eine unbewohnbare Sumpf- und Felsenwüste, die den Biberjägern reiche
Jagdbeute, jährlich bis 8000 Felle liefert.
Die fruchtbaren, 50000 qkm großen Gebiete liegen auf dem vom Fuße der Felsengebirge zum Athabascasee
sich hinneigenden Hochplateau, in das der Peace-River ein bis 270 m tiefes Thal eingeschnitten hat. Üppiger Graswuchs bedeckt
diese wasserreiche Ebene, die in ihren südlichsten Teilen Weizenbau ermöglicht; der schon im August eintretende Winter verhindert
in den nördl. Teilen den Weizenbau, gestattet aber den Anbau von Gerste,
[* 12] Hafer
[* 13] und andern Feldfrüchten;
am besten wird sich jedoch die Landschaft zur Viehzucht
[* 14] eignen.
¶
mehr
Bewohnt ist das Land äußerst spärlich; die kaum 100 Weißen genügen nicht zur Bildung einer Regierung. Verkehrscentren
sind die Handelsforts der Hudsonsbaigesellschaft; das Fort Chipewyan am Athabascasee und Fort Dunvegan am Peace-River.