in der
Botanik jeder Pflanzenteil, der aus einem früher vorhandenen Pflanzenteil mittels
einer
Knospe entsprungen ist und mit jenem in morphologischer Beziehung als ein
Organ von gleicher Art und Bedeutung erscheint,
demselben daher auch in der
Regel mehr oder weniger ähnlich ist. Wenn man einen Unterschied zwischen
Zweigen und
Ästen macht,
so versteht man unter letztern die unmittelbar aus dem
Stamm oder der Hauptwurzel ausgehenden ersten Verteilungen,
unter den
Zweigen aber die weitern Verteilungen der
Äste. Der
Winkel,
[* 2] den ein Ast mit dem
Stamm, ein
Zweig mit dem Ast aufwärts
bildet, heißt Astwinkel (Astachsel, Astgabel, lat. ala, axilla). Die
Anordnung der
Äste ist beim
Stamm
wie bei der
Wurzel
[* 3] nicht ohne Regelmäßigkeit, und diese Verhältnisse sind für jede
Pflanze charakteristisch.
Die Adern der Scham (Hüfte) (des Dehemotys) starren wie ein Ast,
Hiob 40, 12.
§. 2. II) Wird dadurch die Macht, Stärke, besonders welche in einer zahlreichen Mannschaft besteht, die Hoheit etc.
angezeigt,
Esa. 19, 15.
Weish. 4, 5.
Darum wird der HErr abhauen von Israel, beide, Kopf und Schwanz, beide, Ast und Strumpf, auf einen Tag,
Esa, 9, 14.
in der BotanikBegriff von sehr verschiedenartiger Bedeutung. Im gewöhnlichen Leben bezeichnet man als Ast meist
jede Auszweigung des Stammes oder Stengels der Pflanzen. Da diese Auszweigungen aus Knospen
[* 8] hervorgehen,
die in vielen Fällen sehr regelmäßig gestellt sind, so ist auch die spätere Anordnung der Äste eine regelmäßige und
für verschiedene Pflanzen eine charakteristische. Bei denBäumen und Sträuchern nennt man Äste nur die stärkern Zerteilungen
des Stammes, die schwächern Zweige.
Junge, noch nicht ein Jahr alte Äste nennt man Reis, Trieb oder Sproß. Bei den krautartigen Pflanzen liegen
die Äste oft nieder und treiben Wurzeln in die Erde; solche nennt man Ranken oder Ausläufer. Die aus einem unterirdischen
Stamme oder Wurzelstock oder (bei den Laubhölzern) aus oberflächlich verlaufenden Wurzeln hervorwachsenden Äste werden Wurzelsprossen,
Wurzelbrut und (nur bei Holzgewächsen) Wurzellohden genannt. Äste oder Sprossen, die aus Adventivknospen
(s. Knospe) an den Seiten der Baumstämme unterhalb der Krone hervorgehen, heißen Wasserreiser, Stammsprossen und Stammlohden;
solche, die aus dem Stocke eines abgehauenen Baumstammes (infolge der Bildung von Adventivknospen) sich entwickeln, Stocklohden.
Kurze, oberirdische, auf dem Boden liegende, aber nicht wurzelschlagende Aste, die von der Pflanze abgetrennt,
sich bewurzeln und zu selbständigen Pflanzen werden, heißen Ableger und Absenker.
GeorgAnt. Friedr., Philolog und Philosoph, geb. zu Gotha, studierte seit 1798 in Jena, habilitierte sich 1802 daselbst
als Docent der Philosophie und Philologie und wurde 1805 Professor der klassischen Litteratur in Landshut,
von wo er mit der Universität 1826 nach München übersiedelte. Er starb dort Ast schrieb «System der Kunstlehre
oder Ästhetik» (Lpz. 1805),
«Wissenschaftliche Darstellung der Grammatik, Hermeneutik und Kritik» (Landsh. 1808),
«Grundlinien
der Philosophie» (2. Aufl., ebd. 1809),
«Grundriß der Geschichte der Philosophie» (ebd. 1807; 2. Aufl.
1825),
namentlich «Phaedrus» (Lpz. 1810 und «Politia»
(2 Bde., ebd. 1814) und veröffentlichte eine kritische Ausgabe sämtlicher Werke Platos mit lat. Übersetzung und reichhaltigen
Kommentaren (11 Bde., ebd. 1819-32),
sowie ein «Lexicon Platonicum» (3 Bde.,
ebd. 1835-39).