Aspre
,
Konstantin, Baron d'A. und Hoobreuck, österreich. General, geb. zu Brüssel, [* 2] Sohn des aus Gent [* 3] stammenden Feldmarschallleutnants Karl d'A. (gest. 1809), trat 1806 in die österreichische Armee, machte den Feldzug von 1809 als Oberleutnant im Quartiermeisterstab mit, focht 1813-15 in Illyrien und Italien [* 4] und bahnte hier 1815 durch den kühnen Überfall des 6000 Mann zählenden neapolitanischen Lagers bei Mignano mit nur zwei Kompanien und zwei Eskadrons den Österreichern den Weg nach Neapel. [* 5] Im J. 1820 machte er die Expedition nach Neapel und 1830 die nach der Romagna mit; 1833 ward er nach Böhmen, [* 6] 1835 nach Innsbruck, [* 7] 1840 als Feldmarschallleutnant nach Italien versetzt und im August 1846 zum Kommandanten des 2. Armeekorps mit dem Hauptquartier Padua [* 8] ernannt.
Einen
Konflikt zwischen
Militär und
Studenten unterdrückte er mit blutiger Strenge und proklamierte das
Standrecht. Der
Ausbruch
der
Revolution zwang ihn jedoch zum
Rückzug nach
Verona
[* 9] und von da nach
Brescia, um die
Verbindung mit
Radetzky herzustellen.
Als dieser die
Offensive ergriff, rückte Aspre
in
Mantua
[* 10] ein, besetzte 10. Juni
Vicenza, bildete dann
mit dem 2.
Armeekorps den rechten
Flügel der 23. Juni um
Verona konzentrierten
Armee und trug in den
Schlachten
[* 11] und
Gefechten bei
Sommacampagna,
Custozza
[* 12] und
Volta wesentlich zum
Sieg bei. Am 13. Aug. öffnete ihm
Brescia die
Thore.
Anfang 1849 zum Feldzeugmeister ernannt, erwarb er im Feldzug gegen Sardinien [* 13] durch die Erstürmung von Mortara (21. März) und in der Schlacht bei Novara (23. März) neue Lorbeeren. Als Militärkommandant in Parma [* 14] vereinigte er sich zur Intervention in Toscana mit den andern österreichischen Truppen vor Livorno, [* 15] nahm diese widerstrebende Stadt mit Sturm und stellte die Ruhe daselbst her. Im Oktober 1849 erhielt er das Kommando über das 6. Armeekorps mit dem Hauptquartier in Padua, wo er starb.