(San Marcos de Arica), Küstenstadt im südlichen
Peru,
[* 2] der Hafenplatz von
Tacna, wohin seit 1854 eine
Eisenbahn führt, hat ein heißes, ungesundes
Klima
[* 3] und etwa 4000 Einw. Das furchtbare
Erdbeben
[* 4] von 1868, das
Arequipa und fast
die ganze Seeküste
Perus verheerte, zerstörte auch Arica nebst dem großen Hafendamm gänzlich; doch wurde die Stadt wieder
aufgebaut und hat sich ihre kommerzielle Bedeutung als wichtigster Seeplatz für einen Teil von Südperu
und
Bolivia
[* 5] bewahrt, welche von hier aus
Edelmetalle und
Erze,
Chinarinde, Kaskarilla, Chinchillafelle, Alpako- und Vicunnawolle
exportieren. Arica ist
Station der
Hamburger Kosmosdampfer und hat eine deutsche Konsularagentur. Zur Zeit der spanischen Herrschaft
war Arica das Hauptemporium
Perus mit über 30,000 Einw. An der
Küste nordwärts bis
Punta deColes zahlreiche
Gräber mit
Mumien.
Hauptstadt des Departamento Arica (14000 qkm mit 9208 E.) der chilen. ProvinzTacna und Hafenstadt,
unter 18° 28' südl. Br. in dem einspringenden Winkel
[* 6] der Westküste Südamerikas, ist Sitz eines deutschen Konsularagenten
und hat 3900 E., zur span. Zeit 30000, als es der Haupthandelsplatz an der südamerik. Küste des stillen Meers
war. Arica ist ein ungesunder Ort, hat aber gutes Trinkwasser und bedeutenden Ausfuhr- und Einfuhrhandel
mit Bolivia, dessen natürlicher Hafenplatz es ist. Die Einfuhr betrug (1888) 3 266 620 Pesos, die Ausfuhr der bolivian. Produkte 5 429 389,
darunter Silber für 2 058 300 Pesos, Silbererze 1 761 575, Kupfer
[* 7] 636 964, Zinn 543 336, Chinarinde 115 671. Eine 63 km
lange Eisenbahn verbindet Arica mit Tacna. Am Südende des Hafens der befestigte Morro de Arica (152 m). - Arica ist über zwei Jahrhunderte
alt und gehörte früher zu Peru. Das furchtbare Erdbeben 1868, das fast die ganze Seeküste Perus verheerte,
zerstörte auch Arica. Nachdem die Chilenen im Kriege mit Peru die Festungswerke von Arica erstürmt hatten, wurde es nebst
der ganzen peruan. ProvinzTacna im Frieden von 1883 zunächst auf zehn Jahre an Chile abgetreten.