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Mineral, findet sich in
sehr kleinen, monoklinischen, stahlgrauen, rötlichviolett
anlaufenden
Kristallen in warzigen, nierenförmigen, zapfenähnlichen
Aggregaten,
Härte 2,5, spez. Gew. 6,1.
Es besteht aus 74,7
Silber, 6,9 Germanium, 17,1
Schwefel, 0,7
Eisen,
[* 3] 0,2
Zink und
Spuren von
Quecksilber.
Das
Mineral wurde 1885 auf
der Himmelsfürstfundgrube bei
Freiberg
[* 4] zuerst aufgefunden, und 1886 entdeckte
Winkler darin das Germanium.
ein 1885 auf der Himmelsfürst-Fundgrube unweit Freiberg entdecktes Mineral, das als der Träger
[* 5] des 1886 zuerst
von Winkler in seiner Selbständigkeit erkannten neuen Elements Germanium (s. d.) bemerkenswert ist. Die metallglänzenden
stahlgrauen Kryställchen sind sehr klein, die einzelnen Kanten besitzen meist weit unter 1 mm Länge;
sie gehören dem monoklinen System an, dessen prismatische Formen auch Zwillinge und Drillinge bilden. Die Individuen treten
niemals einzeln auf, sondern sind zu warzigen, nierenförmigen, zapfenähnlichen Gestalten vereinigt. An freier Luft laufen
sie nach und nach rötlich violett an; eine Spaltbarkeit ist nicht wahrzunehmen.
Das spröde, ins Milde geneigte Mineral hat die Härte 2,5, das spec. Gewicht 6,1. Die chem. Analyse lieferte anfangs wegen
der Unbekanntschaft mit dem neuen, darin vorhandenen Element ein unerklärliches Deficit von etwa 7 Proz.
Die Zusammensetzung ist in Prozenten: 74,7 Silber, 6,9 Germanium, 17,1 Schwefel, 0,7 Eisen, 0,2 Zink (Summa
99,6);
auch führt das Mineral wohl Spuren von Quecksilber.
Als Formel ergiebt sich 3 Ag2S + GeS2. Beim Erhitzen im einseitig
geschlossenen Glasrohr liefert es ein glänzendschwarzes Sublimat, in der offenen Glasröhre dagegen schweflige Säure; auf
Kohle endlich schmilzt es zur Kugel, die weiße und citrongelbe Beschläge liefert und zuletzt ein Silberkorn
zurückläßt. Als Begleiter des Argyrodit
erscheinen Eisenspat, Zinkblende, Bleiglanz, Kupferkies, Pyrit, Silberglanz, Rotgültigerz,
Stephanit.