Āranyaka,
Namen bestimmter Werke der ältesten ind. Litteratur. Die Ā. bildeten ursprünglich und bilden zum Teil noch in unsern Texten einen Abschnitt in den Brāhmana (s. d.) und haben ihren Namen daher, daß sie wegen ihrer größern Heiligkeit von dem Lehrer dem Schüler nicht im Dorfe, sondern im Walde (Sanskrit aranya) mitgeteilt werden sollten. Sie wurden später vollständige Werke, die als Ergänzungen zu den Brāhmana anzusehen sind und vor allem für die Brahmanen bestimmt waren, die dem weltlichen Leben entsagt haben.
Der orthodoxe
Inder glaubt noch heute, daß die Lektüre der
Ā., von denen
Teile direkt rahasyam,
«Geheimnis», heißen, jedem
andern als einem Einsiedler Geldverlust,
Krankheit und
Trauer bringt. Das Hauptinteresse liegt in den
Upanishad
(s. d.) genannten
Teilen der Ā. Von selbständigen Ā. ist herausgegeben das Aitarēya-Äranyaka
in fünf
Büchern, deren
jedes wieder Aranyaka
heißt, in der «Bibliotheca Indica» (Kalkutta
[* 2] 1876) mit dem Kommentare des Sājana. Übersetzt sind die drei ersten von
Max
Müller, «Sacred Books of
the East», Bd. 1 (Oxford
[* 3] 1879). Es gehört wie das gleichnamige
Brāhmana zum Rigveda. Zum schwarzen
Yajurveda (s. d.) gehört das Taittirīya-Āranyaka in zehn
Abschnitten, von denen 7-9
und 10 wieder
Upanishads bilden, herausgegeben in der «Bibliotheca Indica» (Kalkutta
1872).