Vorzugsweise ist aber
Aramäa das eigentliche
Syrien mit der HauptstadtDamaskus
(Aram Damesek), dem gegenüber das Land zwischen
Euphrat
und
Chabur als
Aram Naharaim
(»Syrien der beiden
Flüsse«)
[* 4] bezeichnet wird.
Als der mächtigste der aramäischenStaaten erscheint
unter
Saul und
DavidAram Zoba, den
David glücklich bekämpfte.
2) die westaramäischen Dialekte, zu denen außer der Sprache der palmyrenischen und nabatäischen Inschriften und der Litteratur
der Samaritaner das Biblisch-Aramäische, d. h. das Idiom, in dem verschiedene Stücke des Alten Testaments
(Esra 4, 8‒6, 18; 7, 12‒26;
Dan. 2, 4‒7,. 28) abgefaßt sind und das man früher irrtümlich
als chaldäische Sprache bezeichnete, und das Idiom
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der in Palästina verfaßten jüd. Bibelübersetzungen oder Targumim (s. d.) gehören; außerdem schließen sich noch andere
Zweige des in Palästina, auch von Jesus und seinen Jüngern gesprochenen westaramäischen Dialektes an, z. B. das Idiom der
aramäischen Stellen der jerusalemischen Gemara und einiger Midraschwerke. Die aramäischen Sprachen sind im allgemeinen die
härteste und vokalärmste, nicht aber wortärmste, dabei zu klarer und fließender Prosa besonders befähigte
Form des semit.
Sprachstammes. Da das Aramäische seit den ältesten Zeiten mit fremden Sprachen in nahe Berührung gekommen ist, hat es viele
Wörter aus ihnen, besonders aus dem Persischen und Griechischen aufgenommen. Jetzt ist es fast ganz ausgestorben
und seit dem 7. Jahrh. dem Arabischen und Persischen gewichen. Außer den Überresten der syr. Sprache werden aramäische Dialekte
nur noch von den spärlichen Resten der Mandäer im Gebiete von Wasil und Basra und im benachbarten Chusistan und in einigen
Dörfern des Antilibanons bei Damaskus gesprochen.
Grammatiken des Aramäischen schrieben: Luzzato, Elementi grammaticali de Caldeo Biblico e del dialetto
talmudico (Padua
[* 7] 1865; deutsch von Krüger, Bresl. 1873);
Aramäisch (Gieß. 1893); Dalman, Grammatik des jüd.-palästin. Aramäisch (Lpz. 1894); Merx,
Chrestomathia targumica (Berl. 1888); ein Wörterbuch (Aruch) Nathan ben Jechiel aus Rom
[* 8] (gest. 1106),
das Landau
[* 9] u. d. T. «Rabbinisch - aramäisch
- deutsches Wörterbuch» (5 Bde., Prag
[* 10] 1820-25) herausgegeben und wonach hauptsächlich Buxtorf sein «Lexicon chaldaicum, talmudicum
et rabbinicum» (Bas. 1639; neu, aber mangelhaft hg. von Fischer, Lpz. 1866-74) gearbeitet hat; dieses ist
jetzt veraltet durch die lexikalischen Arbeiten von Levy, «Chaldäisches Wörterbuch über die Targumim
und einen großen Teil des rabbinischen Schrifttums» (2 Bde., Lpz.
1865-68) und «Neuhebräisches und chaldäisches Wörterbuch über die Talmudim
und Midraschim» (4 Bde., ebd. 1876-89).