Arénga
Labill. (Zuckerpalme), Gattung aus der Familie der Palmen, [* 2] Bäume mit hohem, dickem, ringförmig genarbtem, bisweilen niederliegendem Stamm, reichlich mit steifen, schwarzen Fasern besetzten, bisweilen stachligen Blattstielen, gefiederten Blättern mit linienförmigen, am Grund oft gelappten, oben dunkelgrünen und unten schmutzig weißen Segmenten. Sie blühen nur einmal im Leben und tragen hängende Ähren mit großen, grünlichen, monözischen Blüten. Die saftige, grüne, runde Beere ist dreisamig. Sie bewohnen hauptsächlich die Inseln des Indischen Archipels, aber auch das Festland.
Arénga
saccharifera
Labill. (Saguerus saccharifer
Bl., S. Rumphii
Roxb., molukkische
Zuckerpalme, s. Tafel
»Palmen I«),
ein 9-12 m hoher Baum auf den Sundainseln, wird vielfach auf dem Festland, auf Réunion etc. kultiviert und liefert Palmkohl, eine äußerst widerstandsfähige, pferdehaarartige Faser, zu Tauwerk, zum Dachdecken, aber auch zu Geweben (Gomuti, Ejoo, Kitool [Kittul], Hauptbestandteil des Crin végétal), außerdem ein zartes, spinnwebartiges Material, welches unter der gröbern Faser sitzt und als Werg und Zunder benutzt wird, ferner als Hauptprodukt vom neunten Jahr an Toddy.
Zur Gewinnung desselben werden die männlichen Blütenkolben einige
Tage hindurch gepeitscht und dann
abgeschnitten. Ein
Baum liefert jahrelang täglich etwa 3-4
Lit.; er ist anfangs klar und wird auf
Sirup und
Zucker
[* 3] verarbeitet,
gärt sehr leicht und liefert
Palmwein, aus welchem der batavische
Arrak destilliert wird. Das
Mark der
Palme
[* 4] liefert
Sago;
die fleischige äußere Fruchtschale enthält einen äußerst ätzenden Saft, welchen die Eingebornen der
Molukken in ihren
Kriegen gegen die
Holländer benutzten; der
Same wird von den
Chinesen eingemacht genossen. Das
Holz
[* 5]
(Kitool) kommt von
Ceylon
[* 6] und
Kochinchina in den
Handel, ist tiefbraun mit schwarzen und goldglänzenden Längsstreifen, eins der schönsten,
härtesten und dauerhaftesten Palmhölzer. Abgestorbene
Bäume sind meist hohl und dienen zu Brunnenröhren etc. Mehrere Arenga
-Arten
werden bei uns in
Gewächshäusern kultiviert.