Arène
* (spr. arähn), Paul, franz. Schriftsteller, geb. zu Sisteron, war der Mitarbeiter Alphonse Daudets bei den »Lettres de mon moulin« (1868) und bei dem Text zu der komischen Oper »Le [* 2] Char«, die 1878 von Emile Pessard in Musik gesetzt wurde. Im Gegensatz zu seinem Landsmann blieb in Paris [* 3] der Bohême und der heimischen Provence treu, der er in dem Novellenband »Au bon soleil« (1879) ein Denkmal setzte und übrigens noch als »félibre« und »cigalier« angehört.
Bei einer Lebensweise, die keine
Regel und keine
Fesseln duldet, arbeitet Arène
nicht mehr, als er gerade muß, und dann scheinen
seine
Gedanken nur vorübergehend im ernsten
Norden
[* 4] zu weilen. Seine originellen
Erzählungen,
Novellen, Sittenstudien pflegen
im
»Gil Blas« zu erscheinen, zu dessen ständigen Mitarbeitern er gehört. Farbenprächtig wie seine
Erinnerungen an die
Provence
sind auch seine Reiseschilderungen »Vingt jour en Tunisie« (1884),
und nur die ausgelassene Fabulierungskunst eines Südfranzosen konnte »Le canot
des six capitanes« erfinden. Man hat von Arène
noch einen
Band
[* 5] tief poetischer
»Contes de Noëll«, »La vraie
tetation de saint
Antoine« (1879),
»Paris ingénu« (1882),
»Contes de
Paris et de
Provence« (1887) und einen Beitrag zu der Meerstudie
von
René Maizeroy: »La grand bleue« (1888),
zu der auch
Bourget,
Guy de
Maupassant u. a. ihre
Eindrücke lieferten. - Mit
Paul Arène
nicht zu verwechseln
ist der corsische Abgeordnete Emmanuel Arène
, geb. 1856 zu
Ajaccio, eine der gewandtesten
Federn der opportunistischen
Presse,
[* 6] Mitarbeiter der »Republique française«, des
»Paris«, des »Matin«, Verfasser des »Dernier
de bandit« (1887), zu welchem der auf
Corsica
[* 7] den Räuberhauptmann spielende
Advokat Leandri, heute ein
Parteigänger
Boulangers,
ihm im Verlauf einer
Polemik
Anlaß gab.