Apsis
(griech., »Rundung,
Gewölbe«,
[* 2] mittellat. absida, Abseite), halbkreisförmiger, meist mit einer
Halbkuppel überwölbter
Raum, wie ihn zuerst die
Römer
[* 3] u. a. an ihren
Tempeln,
Basiliken,
Palästen,
Thermen in Form größerer
oder kleinerer
Nischen anwandten. In der altchristlichen
Baukunst
[* 4] behielt man die für das
Tribunal bestimmte
große
Nische der
Basiliken zum
Abschluß des hintern
Endes der
Kirchen, wo der
Altar
[* 5] stand, bei und nannte sie Apsis.
Die
Apsiden wurden
an dem hintern Ende entweder nur des Mittelschiffs oder auch der Seitenschiffe angebracht, um Seitenaltäre aufzunehmen,
wobei deren
Fußboden immer etwas über den jener
Schiffe
[* 6] erhöht wurde.
Erst später, als der
Ritus verwickelter wurde und eine größere Zahl von
Geistlichen erforderte, welche sich mehr und mehr
von der
Gemeinde absonderten, wurde zwischen die Apsis
und das
Querschiff noch ein
Raum mit rechteckigem
Grundriß eingeschoben,
dessen
Fußboden ebenfalls erhöht wurde. Dieser
Raum, in welchen man den früher im
Schiff
[* 7] befindlichen
Chorus aufnahm, und der deshalb den
Namen des hohen
Chors erhielt, wurde gegen das
Schiff durch eine
Schranke abgeschlossen,
blieb aber mit der in
Verbindung und bildete mit dieser die für die
Geistlichkeit abgesonderte Abteilung der
Kirche (s.
Baukunst,
Kirche und
Basilika,
[* 8] wo der
Grundriß die
Lage der Apsis
zeigt).