1) Apollinopolis magna, Hauptstadt eines
Nomos in
Thebais, am westlichen
Ufer des
Nils, südlich von
Theben, mit prachtvollem Horustempel,
später Bischofsitz;
jetzt
Edfu (s. d.). - 2) Apollinopolis parva, am rechten Nilufer, unterhalb
Theben, das zur Zeit
der
Kalifen und Mameluckensultane für die reichste Stadt Oberägyptens galt;
1) Apollinopolis Magna, südlich von Theben auf dem linken Nilufer gelegen, bei dem heutigen Edfu. Die Stadt hieß in alter Zeit Debhot.
Es war die Hauptstadt des zweiten oberägypt. Gaues und gab ihm in griech. Zeit auch den Namen des apollinopolitischen. Hier
hatte einst der Gott Horus
[* 2] in Gestalt einer geflügelten Sonne
[* 3] den ersten Sieg über seinen Feind, den Set,
errungen, und hier erhob sich deshalb auch das Heiligtum dieses Gottes. Es ist dies der am vollständigsten erhaltene ägypt.
Tempel.
[* 4] Er wurde von Ptolemäus Philopator I. gegründet, und zwar, wie die Inschriften erweisen, an Stelle eines ältern Tempels.
Er ist wichtig durch zahlreiche astron. Darstellungen sowie durch eine Reihe von Inschriften an der Außenseite
der um den Tempel herumlaufenden Umfassungsmauer, in denen der gesamte Tempelbesitz an Äckern nach ihrer genauen topogr. Lage
und ihren detaillierten Vermessungen angegeben ist. -
Vgl. Lepsius, über eine hieroglyphische Inschrift am Tempel von Edfu
(Berl. 1855). -
2) Apollinopolis Parva, lag wenig unterhalb Theben auf dem rechten Nilufer; ihr ägypt. Name war Kôs (Kôs-Berber), der noch im heutigen
Namen Qûs erhalten ist. Von den Ruinen der alten Stadt ist fast nichts mehr vorhanden. - 3) Apollinopolis, Stadt
in Mittelägypten auf dem linken Ufer des Nils, vom Volke Kós-Kam genannt, ein Name, der sich im Koptischen
und noch jetzt bei den Arabern findet.