Titel
Apafi
,
1)
Michael I.,
Fürst von
Siebenbürgen, Sohn
Georgs von Apafi
, Geheimrats bei dem
Fürsten
Gabriel
Báthori, geb. 1632,
begleitete in seiner
Jugend den
Fürsten
Georg II.
Rákóczy auf dessen
Feldzug in
Polen, geriet 1658 in tatarische
Gefangenschaft und lebte dann auf seinem Erbgut zu Eberfalva, bis er auf Betrieb des türkischen
Wesirs
Ali von
einigen ungarischen Edlen und den sächsischen Abgeordneten mit der siebenbürgischen Fürstenwürde bekleidet ward. Nachdem
sein
Rival
Kemény bei
Nagy-Szöllös ^[richtig:
Nagy-Szölös]
Schlacht und
Leben verloren, ward
Apafi
allgemein anerkannt.
Mit
Hilfe der
Türken, denen er freilich große Zugeständnisse machen mußte, vertrieb er bis 1664 die deutschen
Besatzungen
aus allen festen
Plätzen. Bei
Ausbruch des
Kriegs 1683 zwischen
Österreich
[* 2] und der
Pforte mußte er der türkischen
Armee folgen
und während der Belagerung
Wiens die Donauübergänge bei
Raab
[* 3] bewachen, wofür ihm der
Sultan 1684 die
Nachfolge seines
Sohns zusicherte. Nach der Besetzung
Klausenburgs und
Hermannstadts durch die
Österreicher entzog sich
Siebenbürgen
durch
Traktat vom der türkischen Botmäßigkeit und stellte sich unter
Österreichs
Schutz. Nach dem folgenreichen
Sieg der
Österreicher bei
Harkany aber ward in der
Transaktion von Balasfalva
dem
Kaiser die militärische Obergewalt im Land eingeräumt, und auf dem
Landtag zu
Fogaras leisteten endlich die Siebenbürger
den Habsburgern als Erbkönigen von
Ungarn
[* 4] den
Eid der
Treue. Apafi
starb in
Fogaras.
Er hinterließ eine in den österreichischen
Archiven aufbewahrte Selbstbiographie.
2)
Michael II., Sohn des vorigen, letzter souveräner
Fürst von
Siebenbürgen, geb. 1677, mußte vor dem von der
Pforte unterstützten
Gegenfürsten
Tököly im
September 1690 fliehen und wurde erst nach Vertreibung seines Gegners durch den kaiserlichen
Feldherrn
Ludwig von
Baden
[* 5] von den
Standen als
Fürst anerkannt.
Kaiser
Leopold aber behielt sich die
Vormundschaft
über ihn vor und ließ das
Fürstentum durch eine
Regentschaft verwalten. Im J. 1695 zog sich Apafi
durch seine Vermählung mit
der Gräfin
Katharina
Bethlen des
Kaisers
Ungnade zu, und als er sich 1696 weigerte, seine Fürstenwürde
niederzulegen, wurde
er unter militärischer
Eskorte nach
Wien
[* 6] gebracht, wo er gegen ein Jahrgeld allen seinen Ansprüchen
entsagen mußte. Er starb kinderlos in
Wien.