Antara
,
Ibn Scheddád el Absi, berühmter arab. Dichter in der Mitte des 6. Jahrh., Sohn des Scheddad aus dem Stamm Abs und einer abessinischen Sklavin, ward anfangs nach der altarabischen Sitte den Sklaven beigezählt, erhielt aber auf dem Schlachtfeld die Freiheit und machte seinen Namen unter den Oberhäuptern der arabischen Horden berühmt. In dem 40jährigen Krieg der Stämme Abs und Dsobjan zur Zeit der Geburt Mohammeds tötete ¶
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den Dsobjaniden Dhamdham, welche Heldenthat er nebst seiner Liebe zur Abla und andern Abenteuern in einer berühmten Moallaka
besang. Letztere, ein von arabischen Kommentatoren vielfach erläutertes Gedicht voll Leben, Kraft
[* 3] und poetischer Anschauung,
erschien in den Gesamtausgaben der Moallakât (s. Arabische Litteratur) sowie auch einzeln herausgegeben von Menil und
Willmet (Leid. 1816). Andre Gedichte Antaras
finden sich in der »Hamâsa« und den übrigen arabischen Sammlungen, am vollständigsten
bei Ahlwardt (»Six ancient poets«, Lond. 1870).
Als einer der berühmtesten Dichterhelden wurde zur Hauptperson eines gleichnamigen Heldenromans, der sich als Volksbuch
(mit Unrecht schrieb man die erste Abfassung dem Philologen Asmai zu) entwickelt, allmählich einen bedeutenden
Umfang erhalten und mannigfache Überarbeitungen erfahren hat (gedruckt z. B. in Beirut o. J., Bulak 1286 der Hedschra; abgekürzt
ins Englische
[* 4] übersetzt von Hamilton, Lond. 1820, 4 Bde.).
Vgl. H. Thorbecke, Antara
, ein vorislamischer Dichter (Leipz. 1867).