(spr. anggulähm),Hauptstadt des franz.
DepartementsCharente, auf einem von der
Charente umflossenen
Plateau
und an der
Orléans- und der Charentebahn gelegen, Bischofsitz, hat ein altes
Schloß mit mehreren
Türmen (jetzt zu einem neuen
Rathaus umgebaut), eine romanische
Kathedrale (1136), einLyceum, ein theologisches
Seminar, eine
Bibliothek
von 16,000
Bänden, ein Naturalienkabinett und (1881) 30,799 Einw., welche
die
Steinbrüche in der
Nähe ausbeuten, bedeutende
Papier- und Tapetenfabrikation, Drahtzieherei, Maschinenbau und lebhaften
Handel mit
Branntwein u. a. treiben. An die
Stelle der frühern
Bollwerke der Stadt sind schöne
Promenaden getreten. -
(spr. anggulähm), 1)
Charles de
Valois,
Herzog von, natürlicher Sohn
Karls IX. und der
Marie Touchet, geb. führte zuerst den
Titel eines
Grafen von
Auvergne, ward 1580 Großprior von
Frankreich und erhielt 1619 das
Herzogtum Angoulême. Anfangs Anhänger
Heinrichs IV., wurde er 1604 wegen einer
Verschwörung gegen denselben zum
Tod verurteilt,
aber zu ewigem Gefängnis begnadigt und 1616 wieder in
Freiheit gesetzt. Unter
Ludwig XIII. belagerte er 1617
Soissons,
ging 1620 als Gesandter zu
KaiserFerdinand II., befehligte 1628 in La
Rochelle und kämpfte mit Auszeichnung in
Languedoc,
Deutschland
[* 3] und
Flandern. Er starb Die
»Mémoires du duc d'A.« beruhen nur teilweise auf seinen eignen
Mitteilungen.
Dort verlobte sie
Ludwig XVIII., dem sie mit
Liebe und
Treue anhing, mit demHerzog von Angoulême. Die Vermählung
wurde in
Mitau vollzogen. Am zog sie mit
Ludwig XVIII. in
Paris
[* 17] ein. Von den
Royalisten als Märtyrerin
hochgefeiert und durch ihre
Leiden
[* 18] herb und streng geworden, bemühte sie sich doch, versöhnlich zu wirken. Bei der Rückkehr
Napoleons war sie in
Bordeaux und übernahm es, die Stadt in der
Treue zu erhalten und
Mittel zum
Krieg zu
schaffen.
IhreEnergie erkannte
Napoleon an durch die bekannten
Worte: »Diese Herzogin ist der einzige Mann der
FamilieBourbon«.