L.,Gattung aus der
Familie der
Erikaceen, niedrige
Sträucher mit meist immergrünen Blättern, glockigkrugförmiger
Blumenkrone mit fünfzähnigem, zurückgeschlagenem
Saum und fünffächeriger, vielsamiger
Kapsel. InDeutschland
[* 3] einheimisch ist Andromeda polifoliaL.
(Lavendel- oder
Rosmarinheide, falscher
Porst), auf
Torf- und Moorboden, mit kriechenden, dünnen
Stämmchen, lanzettförmigen, am
Rand zurückgerollten,
oben glänzend grünen, unten graugrünen Blättern und zierlichen,
blaßroten, fast doldenartig gehäuften
Blüten. Dieses
Gewächs gehört zu den torfbildenden
Pflanzen und kann in
Gärten zu
Einfassung derMoorbeete, auf denen Rhododendren,
Azaleen u. dgl. gezogen werden, dienen. Es
ist narkotisch-giftig, und das Abweiden der jungen
Triebe soll
Schafen und
Ziegen schädlich sein. Mehrere nordeuropäische
und amerikanische
Arten werden als
Zierpflanzen kultiviert.
Sternbild des nördlichen
Himmels, zwischen 343 und 34°
Rektaszension sowie 20 und 52° nördlicher
Deklination,
unweit des
Perseus,
[* 4]
Kepheus und der
Kassiopeia, nach
Heis 139 dem bloßen
Auge
[* 5] sichtbare
Sterne enthaltend,
darunter 3
Sterne zweiter
Größe: Alamak östlich
am
Fuß, Mirach am
Gürtel
[* 6] und der dritte (α) am
Kopf. Der letzte bildet mit
den drei Hauptsternen des Pegasus ein großes, leicht erkennbares
Viereck.
[* 7] Aufwärts von Mirach, nordwestlich,
sieht man den auch mit unbewaffnetem
Auge erkennbaren
Nebelfleck, den
SimonMarius entdeckte.
Tochter des äthiopischen
KönigsKepheus und der
Kassiopeia.
IhreMutter hatte sich gegen die
Nereiden gerühmt,
schöner zu sein als sie alle. Darüber zürnten diese und
Poseidon,
[* 8] der eine
Überschwemmung und ein Seeungeheuer
sandte. Da
Zeus
[* 9]
Ammon
[* 10]
Befreiung versprach, wenn Andromeda dem Ungeheuer vorgeworfen würde, so ließ
Kepheus die Tochter an einen
Felsen
fesseln. Hier fand
Perseus (s. d.) die Unglückliche und rettete sie durch Erlegung des Ungeheuers.
Dem
Versprechen des
Vaters gemäß bekam er dafür zur
Frau; da aber diese schon früher dem
Phineus versprochen
worden war, so entstand daraus bei der
Hochzeit der gewaltige
Kampf zwischen
Perseus und
Phineus. Andromeda folgte dem
Perseus, der mit
ihr mehrere
Kinder zeugte. Durch
Athene
[* 11] ward sie zum Andenken an die Thaten des
Perseus unter die
Sterne versetzt. Vgl. Fedde.De Perseo etAndromeda (Berl. 1860).
L., Lavendel- oder Rosmarinheide, Pfianzengattung aus der Familie der Ericaceen (s. d.).
Eine Art, die in Torfmooren
häufige Andromeda polifoliaL., ist in der nördlich gemäßigten Zone weit verbreitet.
Ihre fadenförmigen Stämmchen kriechen auf dem Boden, oft in Moos verborgen, hin und sind mit linealen oder lanzettförmigen,
am Rande umgerollten, oberseits dunkelgrünen, unterseits silberweißen Blättern besetzt.
Die rötlichweißen Blüten stehen
auf langen Stielen.
Tochter des äthiop. Königs Kepheus und der Kassiepeia (Kassiopeia). Als letztere sich einst rühmte, daß
sie die Nereiden an Schönheit übertreffe, flehten diese um Rache bei Poseidon, der ein Meerungeheuer gegen das Land sandte.
Das Orakel des Ammon that den Ausspruch, des Gottes Zorn könne nur besänftigt werden, wenn KepheusAndromeda dem
Ungeheuer zur Beute brächte. An einen Felsen geschmiedet, ward Andromeda diesem preisgegeben. Hier erblickte sie Perseus (s. d.),
der, von der Schönheit der Jungfrau gerührt, das Ungeheuer zu erlegen versprach, falls man ihm Andromeda vermählen wolle.
Der Vater versprach es, und Perseus bestand das Abenteuer. Von der Athene ward Andromeda unter die Sterne versetzt.
Sophokles und Euripides haben die Sage in Tragödien behandelt. Auch giebt es noch Vasenbilder, Wandgemälde, Reliefs, Marmorgruppen
und Gemmen,
[* 12] welche sie darstellen, namentlich in traulichem Zusammensein mit ihrem Befreier oder im Moment, da dieser sie
vom Felsen herabgeleitet. Diese zahlreichen Bildwerke gehören fast durchweg der spätern eleganten Kunst
an; nur ganz wenige sind älter als Euripides, darunter eine korinth. Vase, das älteste Dokument des Mythus überhaupt. Während
Perseus selbst ein urgriech. Heros ist, scheint die Erzählung von dem Seeungeheuer und der schönen Prinzessin sich an eine
phöniz. Sage der Küstenstadt Joppe anzuschließen. Andromeda selbst ist bis jetzt unter den
Heroinen des eigentlichen Griechenlands nicht nachgewiesen. In neuerer Zeit hat namentlich Corneille die Schicksale der Andromeda zum
Gegenstand eines Dramas «Andromède» (Par. 1650) gemacht. -
Andromeda heißt auch ein Sternbild am nördl. Himmel,
[* 13] innerhalb dessen ein mit bloßem
Auge sichtbarer Nebelfleck steht. Inmitten des Nebels leuchtete plötzlich am ein neuer
Stern 5. bis 6. Größe auf, der aber bis Ende des Jahres zur 11. Größe herabsank.