mehr
zurückkehrte; er starb daselbst. Von seinen Kompositionen: Operetten (darunter Goethes »Erwin und Elmire«),
Balladen
(Bürgers »Lenore«) und Liedern, hat sich nur das
Lied »Bekränzt mit
Laub etc.« bis auf die Gegenwart erhalten. - 2)
Johann
Anton, Sohn des vorigen,
Komponist und Theoretiker, geb. zu
Offenbach,
[* 3] spielte schon im elften
Jahr mit Fertigkeit
Klavier, ward dann von Fränzl zum Violinvirtuosen, von Vollweiler in
Mannheim
[* 4] zum
Komponisten ausgebildet
und studierte seit 1796 auf der
Universität zu
Jena
[* 5] die schönen
Wissenschaften. Nach dem
Tod seines
Vaters übernahm er die
Musikalienhandlung in
Offenbach, die er durch gediegenere Auswahl der Verlagsartikel, durch seine eignen
zahlreichen
Kompositionen, namentlich aber durch den Ankauf von
Mozarts
Nachlaß (1799) in außerordentlichen
Flor brachte. André
starb in
Offenbach als hessischer Hofkapellmeister.
Als
Komponist zeichnete er sich weniger durch Originalität als durch reinen
Geschmack, innige
Empfindung und strenge Korrektheit
aus. Bedeutenderes noch leistete er als Theoretiker mit seinem »Lehrbuch
der Tonsetzkunst«
(Offenb. 1832-43, 4. Bde.),
das zu den gediegensten und ausführlichsten Werken der Art gehört. Ein besonderes
Verdienst um die
Musik erwarb er sich durch
Veröffentlichung von
Mozarts
Tagebuch und einiger Originalpartituren des
Meisters, um dessen Art, zu komponieren, zu veranschaulichen.
André
war auch der erste, welcher (1803)
Senefelders
Idee, die
Lithographie beim
Notendruck zu gebrauchen, in
größerm
Umfang ausführte. - Von seinen
Söhnen errichtete
Karl
August André
1829 in
Frankfurt
[* 6] a. M. eine Musikalienhandlung, mit
der er 1839 eine Klavierfabrik verband, aus der die trefflichen »Mozartflügel«
hervorgingen, während sich
Julius André
(gest. 1880 in
Frankfurt a. M.) durch tüchtige Orgelkompositionen
und
Arrangements klassischer Werke bekannt gemacht hat.
2) Christian Karl, Pädagog und Landwirt, geb. zu Hildburghausen, [* 7] war Lehrer an der Salzmannschen Erziehungsanstalt in Schnepfenthal, gründete mit Rud. Zach. Becker in Gotha [* 8] den »Allgemeinen Reichsanzeiger«, ging 1798 als Direktor der protestantischen Schule nach Brünn [* 9] in Mähren [* 10] und gab hier das »Patriotische Tagebuch« (Brünn 1800 bis 1805, 10 Bde.),
den »Hesperus«
(Prag
[* 11] 1809-20
und Stuttg. 1821-31) und den »Nationalkalender«
(Prag 1810-24) heraus. Im J. 1812 zum ersten Wirtschaftsrat des
Fürsten
Salm in
Brünn ernannt, war er zugleich auf dem Gebiet
der
Landwirtschaft praktisch und litterarisch thätig, letzteres besonders durch die
»Ökonomischen Neuigkeiten«
(Prag 1811-1837). Nach einem kürzern Aufenthalt zu
Keszthely in
Ungarn
[* 12] verließ André
, durch die Strenge der österreichischen
Zensur in seiner schriftstellerischen Thätigkeit vielfach gehemmt, den Kaiserstaat und begab sich nach
Stuttgart,
[* 13] wo man ihm
das Sekretariat bei der Zentralstelle des
Landwirtschaftlichen
Vereins und mit diesem die Redaktion der
»Landwirtschaftlichen
Zeitschrift« übertrug. Hier starb er Er gab noch heraus, anfangs mit
Bechstein, später mit
Blasche: »Gemeinnützige Spaziergänge auf alle
Tage im Jahr« (Braunschw. 1790-95, 10 Bde.),
die »Kompendiöse Bibliothek der gemeinnützlichen Kenntnisse« (Halle [* 14] 1790-98, 120 Hefte) und mehrere geographisch-statistische Werke über Österreich. [* 15]
3) Emil, Forstmann, Sohn des vorigen, geb. zu Schnepfenthal, wurde 1807 Forstbeamter beim Fürsten Salm, 1812-19 beim Fürsten Dietrichstein, 1823 beim Fürsten Auersperg, später Administrator von Herrschaften in Böhmen und starb zu Kisber in Ungarn. Er schrieb: »Versuch einer zeitgemäßen Forstorganisation« (Prag 1823),
»Die vorzüglichsten Mittel, den Wäldern einen höhern Ertrag abzugewinnen« (das. 1826),
»Einfachste, den höchsten Ertrag und die Nachhaltigkeit sicherstellende Forstwirtschaftsmethode mittels einer etc. faßlichen Betriebsregulierung« (das. 1832) und gab 1832 bis 1845 die 1811 begründete Zeitschrift »Ökonomische Neuigkeiten« heraus.
4) Jules, franz. Landschaftsmaler, geb. zu
Paris,
[* 16] war
Schüler der
Maler André
Jovilard und
Watelet, bereiste dann das südliche
Frankreich, stellte 1831 sein erstes Gemälde
bei der jährlichen
Kunstausstellung im
Louvre aus, besuchte später
Belgien
[* 17] und die Rheingegenden und war 1845-56 als
Maler
in der Porzellanfabrik von
Sèvres angestellt. Er starb in
Paris. André
war in der Auffassung ziemlich
realistisch, vernachlässigte aber darum die
Stimmung nicht und behandelte seine
Stoffe mit großer Sauberkeit. Auch seine
in
Sèvres ausgeführten
Arbeiten fanden Bewunderung.