Anderson
,
Stadt im amerikan. Staat Indiana, Grafschaft Madison, 53 km nordöstlich von Indianapolis, am obern White River, in fruchtbarer Gegend, mit Fabriken und (1880) 4126 Einw.
Anderson
2 Seiten, 1'066 Wörter, 7'586 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Anderson,
Stadt im amerikan. Staat Indiana, Grafschaft Madison, 53 km nordöstlich von Indianapolis, am obern White River, in fruchtbarer Gegend, mit Fabriken und (1880) 4126 Einw.
Anderson,
1)
Arthur,
Begründer großartigem
Unternehmungen in
England, geb. 1792 auf der
Insel Shetland,
trat zuerst in die
Marine ein, die er jedoch 1815 wegen mangelnder Aussicht auf Beförderung wieder verließ, und widmete
sich dem Handelswesen. Seine erste größere
Unternehmung war die Beteiligung an der
Ausrüstung der Expedition
Dom
Pedros gegen
die Herrschaft
Dom
Miguels in
Portugal.
[* 2] Eine hervorragende
Rolle spielte er dann in der
Anti-Korngesetz-Bewegung
als Mitglied der
League, durch
Wort und
Schrift für den
Freihandel kämpfend. Im J. 1847 zum Parlamentsmitglied für die
Inseln
Orkney und Shetland gewählt, trat er für die Aufhebung der
Navigationsakte und andrer die
Entwickelung des
Handels hemmender
Gesetze energisch in die
Schranken. Anderson
war der
Gründer und seit 1867 der Hauptdirektor der Peninsular and
Oriental Steam
Navigation Company, welche lange Zeit fast den ganzen
Post- und Passagierverkehr zwischen
England und seinen östlichen
Kolonien vermittelte. Er gründete außerdem aus seinen eignen bedeutenden
Mitteln eine Bildungsanstalt für
Handwerker in
Norwood,
eine andre in
Lerwick für arme
Kinder der
Insel Shetland und Anstalten zur
Erziehung der
Kinder von Seeleuten, Handwerkern und
Angehörigen der genannten Dampfschiffahrtsgesellschaft. Anderson
starb in
Norwood bei
London.
[* 3]
2)
Alexander, Holzschneider, geb. 1775 zu
New York, war ursprünglich praktischer
Arzt, widmete sich dann der
Holzschneidekunst,
deren
Technik er gleichsam für sich erfand, und starb zu
Jersey City im
Staat
New Jersey. Anderson
darf als der
Gründer
der
Holzschneidekunst in den
Vereinigten Staaten
[* 4] von
Nordamerika
[* 5] angesehen werden. Seine
Illustrationen zu
Bells
Anatomie (60-70
Blätter) und zu
Shakespeares
Dramen (80
Blätter) sind von hohem Wert. Anderson
versuchte sich auch als Schriftsteller
und zeichnete sich durch einen gesunden
Humor aus.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Anderson,*
3) Samuel, brit. Ingenieurmajor und Topograph, geb. zu London, wurde 1858 Offizier und war 1859-62 Mitglied der Kommission, welche die Landgrenze zwischen den Vereinigten Staaten und den britischen Besitzungen festzustellen hatte. Nachdem er die betreffenden Karten in London vollendet hatte, ging er mit Hauptmann Wilson 1865-66 zu einer die spätere Aufnahme vorbereitenden Rekognoszierung nach Palästina [* 6] und wurde dann 1872 Hauptmann und Astronom der nordamerikanischen Grenzkommission. Die Aufnahmen und Ausarbeitungen auf der Strecke vom Lake of the Woods bis zu den Felsengebirgen beschäftigten ihn bis 1876. Im J. 1879 beteiligte er sich als britischer Kommissar an der Festsetzung der neuen Grenze Serbiens und wurde bald darauf Major. Er starb in Dalhousie Grange, Bonnyrigg in der schottischen Grafschaft Midlothian.
*4) Rasmus Björn, nordamerikan. Schriftsteller, geb. zu Albion in Wisconsin als Sohn eines eingewanderten norwegischen Quäkers, war 1875-84 Professor der skandinavischen Sprachen an der Wisconsinuniversität zu Madison und wurde 1885 zum Ministerresidenten und Generalkonsul der Vereinigten Staaten in Kopenhagen [* 7] ernannt. Seine Hauptschriften sind: »Den nordke Maaalsag« (Chicago 1874),
den historischen Entwickelungsgang der ¶
norwegischen Sprache [* 9] behandelnd;
»America not discovered by Columbus; historical sketch of the discovery of America by the Norsemen of the X. century« (3. erweiterte Aufl., das. 1883);
»Norse mythology« (das. 1875);
»Viking tales of the North and other northern tales « (das. 1877);
The younger Edda« (das. 1880).
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Anderson,
Sir Henry Percy, brit. Diplomat, geb. zu Brighton, studierte in Oxford, [* 10] wurde 1852 im Londoner Auswärtigen Amt angestellt, war von 1861 bis 1863 der Gesandtschaft in Washington [* 11] attachiert, kehrte dann nach London zurück, erhielt 1868 den Rang eines Botschaftssekretärs, übernahm im Ministerium des Auswärtigen das Dezernat über die afrikanischen Angelegenheiten, wurde im Frühjahr 1890 nach Berlin [* 12] geschickt, um über die Abgrenzung der deutschen und englischen Besitzungen in Afrika [* 13] zu verhandeln, und erhielt nach Abschluß des deutsch-englischen Vertrags darüber im August 1890 die zweite Klasse des Bathordens.
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Anderson,
Mary Antoinette, amerikan. Schauspielerin, geb. zu Sacramento in Kalifornien, siedelte, 6 Monate alt, mit ihren Eltern nach Louisville in Kentucky über und betrat dort im Alter von 17 Jahren zuerst die Bühne als Julia. Wie in dieser Stadt, so erntete sie auch in denen des Südens und Westens sowie in den großen Seestädten der Ostküste, wo sie in der Folge auftrat, außergewöhnlich reichen Beifall. Mit gleichem Erfolg spielte sie 1884-85 am Londoner Lyceum-Theater. In der zu jener Zeit stattfindenden Eröffnungsvorstellung des Stratforder Shakespeare-Theaters vertrat sie die Rolle der Rosamunde in »As you like it«. Bis 1889, wo körperliches Leiden [* 14] ihrer schauspielerischen Thätigkeit ein Ziel setzte, spielte sie abwechselnd in England ¶
und Amerika. [* 16] Im J. 1890 vermählte sie sich mit einem New Yorker Bürger, Antonio Navarro de Viana.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Anderson
(spr. ännders'n), Hauptstadt des County Madison im nordamerik.
von Indianapolis am West-Fork des White-River und mehrern Bahnen, (1890) 10 741 E.;
Fabriken.
Anderson
(spr. ännders'n), Arthur, Begründer großartiger Unternehmungen in England, geb. 1792 auf den Shetlandinseln, diente zuerst in der Marine, nahm jedoch 1815 seinen Abschied und widmete sich nun dem Handel. Er trat mit bedeutenden Schiffsreedern in Verbindung und beteiligte sich an der Ausrüstung der Expedition, welche die Herrschaft Dom Miguels in Portugal stürzen half. Er war einer der thätigsten Förderer der Anti-Korngesetzbewegung und veröffentlichte Flugschriften, in welchen er den Freihandel verfocht.
Sein Hauptunternehmen war die Gründung der Peninsular- und Oriental-Dampfschiffahrtsgesellschaft, die sich nach und nach fast des ganzen Post- und Passagierverkehrs zwischen England und seinen Kolonien bemächtigte. Der außerordentliche Aufschwung der brit. Dampfschiffahrt ist zum nicht geringen Teil Anderson zu verdanken, der auch Vorsitzender des Vereins der brit. Schiffsreeder wurde. Anderson saß 1847-52 als Vertreter der Orkney- und Shetlandinseln im Parlament. An der Errichtung des Krystallpalastes in Sydenham hatte Anderson wesentlichen Anteil. Er starb in Norwood, in der Nähe von London.
(spr. ännders'n), Rasmus Björn, amerik. Schriftsteller, geb. in Albion Dane County (Wisconsin), als Sohn eines Quäkers, der 1836 die ersten norweg. Kolonisten nach den Vereinigten Staaten geführt hatte, wurde 1869 Sprachlehrer und war 1875-84 Professor der skandinav. Sprachen und Litteraturen an der Wisconsin-Universität zu Madison, 1885-89 Ministerresident und Generalkonsul der Vereinigten Staaten in Kopenhagen. Jetzt lebt er in Madison. Anderson schrieb: «The Scandinavian languages» (1873),
«America not discovered by Columbus» (1874; 3. Aufl. 1883; deutsch von Mann, Hamb. 1888),
«Den norske maalsag» (1874; eine Geschichte des Norwegischen),
«Norse mythology» (1875),
«Viking tales of the North» (1877),
übersetzte «The Younger Edda» (1880),
«The Elder Edda», Norse Folk-Lore Tales» (1886; nach Asbjörnsons «Norske Folke Eventry»),
Björnsons Werke, auch G. Brandes' «Eminent authors of the 19th century». Überall ist sein Zweck, in Nordamerika für Norwegens Vergangenheit und Litteratur Teilnahme zu gewinnen.