Andalusit
,
[* 3]
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate (Andalusit
gruppe), benannt nach dem Fundort, kristallisiert in langen,
rauhen, meist von
Glimmer bedeckten, rhombischen
Säulen,
[* 4] findet sich selten derb, stängelig oder körnig, ist schmutzig
rot oder rötlichgrau, blau oder grün, glasglänzend, von geringer Durchscheinenheit,
Härte 7-7,5, spez. Gew. 3,1-3,7.
Er besteht aus kieselsaurer
Thonerde Al2SiO5 und findet sich im
Granit und kristallinischen
Schiefer,
sowohl im
Gestein als in Quarzadern, so zu
Almeria in
Andalusien, zu
Bräunsdorf in
Sachsen,
[* 5]
Hof
[* 6] in
Bayern,
[* 7] von besonderer
Schönheit
zu Lisenz in
Tirol,
[* 8] im
Ural, in den
Vereinigten Staaten
[* 9] von
Nordamerika,
[* 10] in
Brasilien,
[* 11] auch im
Serpentin Unterösterreichs.
Höchst
eigentümlich ist sein Auftreten in gewissen umgeänderten (metamorphischen)
Thonschiefern als
Chiastolith (v. griech. chiastos,
»mit einem chi [χ] bezeichnet, gekreuzt«, und lithos,
Stein) oder
Hohlspat,
¶
mehr
dessen lange, meist dünne Kristalle in [* 13] der Richtung ihrer Hauptachse und ihrer Diagonalen von der Thonschiefermasse durchzogen sind, so daß sie auf dem Querbruch in günstigen Fällen ein Kreuz [* 14] von Thonschiefer (das Kreuz des Herrn als Symbol des Heils der Menschheit, nach Mercatis »Metallotheca vaticana« 1717) erkennen lassen (s. Figur). Solche Chiastolithschiefer finden sich zu Gefrees im Fichtelgebirge, in der Oberpfalz, im sächsischen Vogtland, im Harz, in Schlesien, [* 15] Cumberland, in der Bretagne, zu Santiago de Compostella in Galicien, bei Bone in Algerien, [* 16] am Kap, in Massachusetts und Maine. In den Pyrenäen finden sich Chiastolithe von 5 cm Dicke und beinahe Fußlänge. Man schleift sie dort und trägt sie wegen des Kreuzes als Amulette.
[* 3] ^[Abb.: Querschnitt des Chiastoliths.]