Amurgebiet
,
russ. Amurskaja Oblastij,
Provinz im russ.-ostasiat.
Amur-Generalgouvernement (s. d.), zwischen 47-56°
nördl.
Br. und 122-135° östl. L. von Greenwich, grenzt im N. an das Gebiet Jakutsk, im O. an das
Küstengebiet, im
W. an
Transbaikalien, im
S. an den
Amur, die Grenzscheide zwischen
Rußland und
China,
[* 2] und hat 447 667 qkm
Fläche. Das Gebiet (s. Karte:
Sibirien III. Amurgebiet
) wird von den
Ausläufern des
Chingan- und
Jablonoigebirges durchzogen,
von dem
Amur und seinen Nebenflüssen bewässert.
Das Klima ist rauh. Blagowjeschtschensk hat eine mittlere Jahrestemperatur von -1,2 °C, eine Januartemperatur von -27,1°, eine Julitemperatur von +21,3°. Über Fauna und Flora s. Amurland. Am Amurufer wohnen die Amurkosaken (s. d.), Bauernansiedelungen finden sich zwischen der Seja und Bureja. Die Gesamtbevölkerung wurde 1889 auf 86 341 E. geschätzt, darunter Kosaken 17 528, russ. Ansiedler 24 500, Städter 20 212, Koreaner 967, Mandschuren 14000; verschiedene tungusische Eingeborene 8000, Arbeiter auf den Goldwäschen 6134. Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung, [* 3] abgesehen von den herumstreifenden Jägervölkern, ist Ackerbau.
Der Ertrag der Felder ist ein genügender und besteht in Hafer,
[* 4] Weizen,
Buchweizen Gerste
[* 5] und Kartoffeln. Das Gebiet ist reich
an Goldlagern (1889 lieferten die Goldwäschen desselben 3376½ Pud
Gold),
[* 6] ferner an
Silber-,
Blei-, Kupfer- und Eisenerzen;
an vielen
Stellen ist man auf
Steinkohlen und Naphtha gestoßen. Sitz der Verwaltungsbehörden ist
Blagowjeschtschensk.
Bis 1884 gehörte das Amurgebiet
zum Generalgouvernement Ostsibirien.
Über das Geschichtliche s.
Amurland.