1) Stadt im östlichen
Makedonien, auf einer vom
Strymon gebildeten
Halbinsel, mit dem Hafenort
Eion, eine
Kolonie der
Athener, 437
v. Chr. von
Agnon, dem Sohn des
Nikias, gegründet und für
Athen
[* 2] besonders als Ausfuhrhafen
(Gold
[* 3] und
Bauholz aus dem nahen Pangäongebirge,
Getreide)
[* 4] wichtig. Im Peloponnesischen
Krieg eroberte der spartanische
FeldherrBrasidas 424 die Stadt und behauptete sie gegen alle
Angriffe des Atheners
Kleon und dessen starkes
Heer.
Es kam bei Amphipolis 422 zu einer
Schlacht, in welcher die
Athener unterlagen, und als nach dem
Frieden des
Nikias die
Kolonie den Athenern
zurückgegeben werden sollte, weigerte sie sich, der Mutterstadt sich zu unterwerfen.
Philipp vonMakedonien besetzte Amphipolis 358;
seitdem blieb es in makedonischerGewalt, bis die
Römer
[* 5] es nahmen und zur Hauptstadt einer ihrer vier
makedonischen
Provinzen machten.
Geringe Reste der alten Stadt, Marmara genannt, finden sich bei Neo-Chori. -
Stadt nahe der Südküste Thraziens,
im Gebiete der Edonen, am Ausfluß
[* 6] des Strymon aus dem See Cercinites. 436 v. Chr.
gründeten die Athener unter Führung des Hagnon, Sohnes des Nikias, hier eine dauernde Niederlassung, die
als Stapelplatz für das obere Thrazien sowie wegen des vortrefflichen Schiffbauholzes von Wichtigkeit war. Der Hafen der Stadt
war das an der Mündung des Strymon gelegene Eïon. Im PeloponnesischenKriege fiel Amphipolis 424 v. Chr. von den Athenern
ab und behauptete in wiederholten Kämpfen seine Unabhängigkeit, unterwarf sich aber dem macedon. König Perdiklas. Philipp
von Macedonien erklärte 359 die Stadt für frei, eroberte sie jedoch im folgenden Jahre wieder. Sie blieb nun bei Macedonien
bis zur Römerzeit, wo sie Freistadt und Hauptstadt von Macedonia prima wurde: die ViaEgnatia führte
durch Amphipolis.