Altzeichen
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s. Alt (musikalisch).
Altzeichen
4 Wörter, 34 Zeichen
Altzeichen,
s. Alt (musikalisch).
1) Altstimme (ital. Contr'alto [Alto], franz. Haute-contre, bei lat. Bezeichnung der Stimmen Altus oder Contratenor), die tiefere der beiden Arten der Frauen- und Knabenstimmen, welche den Schwerpunkt [* 3] im Brustregister hat. Zur Zeit der komplizierten Mensuralmusik, welche von Knaben nicht ausgeführt werden konnte, weil die Erlernung der Regeln Jahre in Anspruch nahm, wurden die hohen Parte (Alt und Sopran) von Männern mit Fistelstimme gesungen (Alti naturali) oder von Kastraten, da Frauen in der Kirche nicht singen durften.
Aus diesem Grund haben die Diskant- und Altpartien jener Zeit auch nur einen sehr mäßigen Umfang nach der Höhe und dafür einen desto größern nach der Tiefe. Der Normalumfang der wirklichen Altstimme reicht von a beim tiefen Alt (Kontraalt) von f oder e bis e'', f'' (ausnahmsweise auch höher). Historisch ist die Altpartie die von den Komponisten zuletzt eingeführte, da der normalen Männerstimme, welche den Cantus firmus (Tenor) vortrug, zuerst eine höhere gegenübergestellt wurde, welche den Namen Discantus erhielt, danach beiden als Grundlage ¶
(harmonische Stütze, Basis) eine dritte, tiefere (der Baß) untergelegt und endlich als Kontratenor die vierte zwischen Tenor und Diskant eingeschoben ward.
2) Altinstrumente. Als im 15. und 16. Jahrh. bei dem gewaltigen Aufschwung der mehrstimmigen Musik der Gebrauch aufkam, die Singstimmen nötigen Falls durch Instrumente im Unisono zu verstärken oder auch zu ersetzen, baute man fast alle Arten von Instrumenten in drei oder vier verschiedenen Größen, entsprechend den vier Stimmgattungen, so daß man Diskant-, Alt-, Tenor- und Baßviolen neben dergleichen Posaunen, Flöten, Krummhörnern etc. hatte, von denen sich die vier Arten der Posaune bis in unsre Zeit erhalten haben, während der Stamm unsers Orchesters, das Streichquartett, wenigstens eine ähnliche Gliederung hat, nur daß zufolge des bedeutend erweiterten Umfangs der Instrumentalmusik nach der Höhe und Tiefe das ursprüngliche Altinstrument, die Altviole (Bratsche, Alto), die dritthöchste Partie erhalten hat und das Baßinstrument (das Violoncell, das noch unter »Bassi« mit verstanden wird) die zweittiefste.
Rudolf, Landschafts- und Architekturmaler, meist als Aquarellist thätig, geb. zu Wien [* 5] als Sohn des in demselben Fach sowie als Lithograph rühmlich bekannten Jakob Alt (1789-1872), besuchte die Akademie der bildenden Künste in Wien. Fußwanderungen durch die Gebiete der österreichischen Alpenwelt und Norditaliens weckten in ihm die Liebe zum landschaftlichen Fach, und die Eindrücke seiner Pilgerfahrten gab sein Pinsel in zahlreichen Aquarellen auf die treueste und glücklichste Weise wieder.
Seit 1833 lieferte er, angeregt durch den Besuch Venedigs und der benachbarten Städte, auch Architekturen. Alt zeigt hohe Begabung für die charakteristische Auffassung der landschaftlichen Eigentümlichkeiten, die ihm nach der Verschiedenheit der Himmelsstriche, Luftfärbung, Vegetation etc. getreu wiederzugeben gelingt. Meisterhaft ist auch seine Perspektive in den Architekturen, geistvoll die Wahl ihrer volkstümlichen Staffage. Aufnahmen von Interieurs, wodurch der Künstler sich in Wien zuerst einen Namen machte, sind eine weitere Hauptseite seiner Kunstfertigkeit. Er verweilte in Rom und [* 6] Neapel; [* 7] dann besuchte er die Seen der Lombardei, Galizien, Böhmen, [* 8] Dalmatien, Bayern [* 9] und wieder mehrere Male Italien, [* 10] 1863 die Krim, [* 11] um dort Ansichten von einem Gute der Kaiserin aufzunehmen, und 1867 Sizilien. [* 12] Auf demselben Feld ist auch sein jüngerer Bruder, Franz Alt, geb. 1821 zu Wien, thätig.