Der Friedensabschluß ward erst 26. Nov. publiziert, weil
August II. in
Polen noch von den
Russen sich abhängig
fühlte und sogar nach bereits abgeschlossenem
Frieden einen
Angriff der
Russen auf den schwedischen
General Mardefeld bei
Kalisch
[* 6] unterstützen
mußte. Nach
Karls XII.
Niederlage bei
Poltawa erklärte
August II. den
Frieden von Altranstädt für ungültig unter dem Vorgeben,
daß seine Vertreter in Altranstädt,
Imhof und
Pfingsten, ihre
Vollmacht überschritten hätten.
Wirklich ward jener
zu lebenslänglicher
Haft, dieser zum
Tod verurteilt, jedoch begnadigt und gleich
Imhof auf den
Königstein gefangen gesetzt.
Pfarrdorf im preuß. Reg.-Bez. und Kreis
[* 8] Merseburg, bekannt durch den Frieden, den
daselbst während des Nordischen Krieges (s. d.) August Ⅱ., Kurfürst von Sachsen und König von Polen, mit König
Karl ⅩⅡ. von Schweden abschließen mußte. August verzichtete auf den poln. Thron
[* 9] zu Gunsten seines Nebenbuhlers Stanislaus
Leszczynski, entsagte jeder Verbindung mit den Gegnern Schwedens und lieferte den Livländer Patkul dem
schwed. Blutgericht aus. Nach
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der NiederlageKarls XII. bei Poltawa erklärte August II. den Frieden von Altranstädt für ungültig. Im Vertrage von Altranstädt
zu dem Karl XII., von den bedrückten schles. Protestanten um Hilfe gegen die intolerante österr. Regierung gebeten, den KaiserJoseph I. nötigte, sicherte dieser dem Schwedenkönig Duldung und Gewissensfreiheit für die schles.
Protestanten zu und versprach, ihnen eine größere Zahl von Kirchen zurückzugeben.