Altniederd
eutsch,
im Gegensatz zu
Mittel- und Neuniederdeutsch (s. d.), bezeichnet zusammenfassend die
Sprache
[* 2] der
Niederdeutschen,
d. i. der
Altsachsen (s. d. und
Altsächsisch) und der Niederfranken (heutigen
Niederländer) bis zum 12. Jahrh.
Das Altniederd
eutsch ist zunächst verwandt mit dem Friesischen und
Angelsächsischen; mit dem Hochdeutschen bilden die drei Dialekte die
westgerman. Gruppe der german.
Sprachen. Zu welcher Zeit das
Altniederfränkische (Altniederländische) sich als besondere
Mundart loslöste, ist nicht mehr festzustellen. In Nordthüringen, wo noch im 10. Jahrh.
anglische
Stämme ihre
Sprache
¶
mehr
bewahrt zu haben scheinen, reichte das niederdeutsche Sprachgebiet beträchtlich weiter nach Süden, als im spätern Mittelalter und in der Neuzeit. Noch im 14. Jahrh. waren die Gegenden um Halle [* 4] und Eisleben [* 5] niederdeutsch. -
Vgl. Tümpel, Die Mundarten des alten niedersächs.
Gebietes zwischen 1300 und 1500 (in den «Beiträgen zur Geschichte der deutschen Sprache und Litteratur», Bd. 7, Halle 1880).