Zuoz
(Zuz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja, Kreis Ober Engadin). 1712 m. Gem. und Pfarrdorf am linken Abhang des Ober Engadins; 8 km nö. der Station Bevers der Albulabahn. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Samaden-Schuls. 105 Häuser, 425 reform. Ew. ¶
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romanischer Sprache. Wiesen, Viehzucht. Hotelindustrie. 2 Gasthöfe. Zuoz
ist ein hübsches, grosses und schön gelegenes
Dorf. Grosses Knabeninstitut (Lyceum Engiadina). Im Jahre 1139: Zuze, im 11. Jahrhundert: Zuzes, romanisch Zuoz.
Wie die Bewohner
anderer engadinischer Dörfer zündeten im Juni 1499 die von Zuoz
ihre Ortschaft bei der Annäherung der
österreichischen Truppen an, um die Feinde zu zwingen, sich wegen Mangel an Lebensmitteln und Unterkunft zurückzuziehen.
Im Jahre 1612 nahm der französische Gesandte Pascal den in Zuoz
versammelten Gotteshausleuten das Versprechen ab, der Republik
Venedig die Bergpässe zu sperren und während 40 Jahren keine Allianz, ausser mit Frankreich zu schliessen.
Zuoz
ist die Heimat des J. von Travers, der Staatsmann, ladinischer Dichter und Reformator war (1483-1563); dieses Dorf ist
auch die Wiege des Zweiges der Familie Planta, der der Bischof J. Planta (1549-1563), sowie der Staatsmann und Patriot Juvalta
(1567-1654) entspross. Von 1554 bis 1556 predigte der Reformator Campell in Zuoz.
Im Jahre 1565 zeichneten
sich die Anhänger der spanischen Partei durch ihre Grausamkeiten aus.