Wolfluchs
,
s. Luchs.
Wolfluchs
3 Wörter, 21 Zeichen
Wolfluchs,
s. Luchs.
(Lynx Is. Geoffr.), Untergattung der Raubtiergattung Katze [* 3] (Felis Luchs), hochbeinige Tiere mit kräftigem, seitlich verschmälertem Leib, mäßig großem Kopf, Ohrpinseln, meist starkem Backenbart und kurzem, oft stummelhaftem Schwanz. Der Sumpfluchs (F. Chaus Temm.), 70-75 cm lang, mit 20 bis 25 cm langem, bis zu den Fersen reichendem Schwanz, verhältnismäßig kurzen Beinen und nur angedeuteten Ohrpinseln, ist bräunlich fahlgrau, dunkel gestreift, auf der Unterseite hell ockergelb; der Schwanz ist dunkel geringelt und hat eine schwarze Spitze.
Der Sumpfluchs bewohnt den größten Teil Afrikas, Süd- und Westasien, lebt in Ägypten [* 4] besonders im Getreide, [* 5] Ried und Röhricht, schleicht bei Tag und Nacht nach Beute umher und frißt namentlich Ratten, Mäuse, Hasen, Hühner, [* 6] Tauben [* 7] und kleinere Vögel. [* 8] Er ist harmlos und wird sehr zahm. Die alten Ägypter balsamierten ihn ein. Er paart sich mit der Katze, und man hat gewisse Varietäten derselben von solcher Kreuzung ableiten wollen. Der Wüstenluchs (Karakal, F. Caracal Schreb.), 65 cm lang, mit 25 cm langem Schwanz, hohen Läufen, langen, schmalen, schwarzen Ohren, starken Ohrpinseln und eng anliegendem, ungeflecktem, fahlgelbem bis braunrotem, am Bauch [* 9] und an der Kehle ins Weißliche ziehendem Pelz mit schwarzem Fleck auf der Oberlippe, bewohnt die Wüsten und Steppen Afrikas, Vorderasiens und Indiens, lebt von kleinern Säugetieren und von Vögeln und ist sehr bösartig.
In den Oasen der nördlichen Sahara plündert er die Hühnerställe. Gleich dem vorigen wurde er von den alten Ägyptern einbalsamiert, und in Asien [* 10] scheint man ihn zur Jagd benutzt zu haben. Am Kap dient das Fell gegen Gicht. Der gemeine Luchs (Tierwolf, F. Lynx s. Tafel »Raubtiere [* 11] III«) [* 12] wird 1-1,3 m lang, 75 cm hoch, mit 15-20 cm langem Schwanz, ist sehr krustig und gedrungen gebaut, hat mächtige Pranken, lange, zugespitzte Ohren mit schwarzen, pinselförmigen Büscheln, steife, lange Schnurren auf der Oberlippe, zweispitzigen Bart, dichten, weichen Pelz; er ist oben rötlichgrau, rotbraun oder graubraun gefleckt, an der Unterseite des Vorderhalses, den Lippen, Augenkreisen und im Innern des Ohrs weiß; der Schwanz ist undeutlich geringelt und hat eine breite, schwarze Spitze, doch ändert der Pelz in Färbung und Zeichnung bedeutend ab. Im Mittelalter fand er sich noch in allen größern Waldungen Deutschlands, [* 13] doch wurden fast überall die letzten Luchse zu Ende des vorigen und in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts getötet. In Deutsch-Österreich, in den an Rußland grenzenden Teilen Preußens, [* 14] auch wohl in Bayern [* 15] kommt er noch bisweilen vor; in der Schweiz [* 16] ist er selten, in Rußland, Skandinavien und Ostsibirien aber häufig. Er bewohnt dichte Wälder, hält sich oft längere Zeit in einem und demselben Gebiet, schweift aber weit umher und wagt sich bis in die Nähe der Dörfer. Er lebt in der Regel einsam, geht sehr schnell und ausdauernd, springt und klettert vorzüglich, zeigt aber nicht die Anmut seiner Verwandten; er hat scharfes Gesicht [* 17] und Gehör [* 18] und beweist überall große List und Vorsicht. Die Stimme ist laut, kreischend und brüllend; auch spinnt und schnurrt er ¶
katzenartig. Am Tag liegt er in Klüften, Höhlen oder im Dickicht versteckt, und nur des Nachts geht er auf Raub aus. Er jagt besonders größere Vögel und Säugetiere bis zum Reh [* 20] und Elch, mordet viel mehr, als er zur Nahrung braucht, und macht sich dem Jäger und Hirten gleich verhaßt. Er meidet den Menschen, soviel er kann; verwundet und in die Enge getrieben, greift er aber tapfer an und wird zu einem keineswegs zu verachtenden Gegner. Die Luchskatze wirft zehn Wochen nach der Paarung 2-3 Junge in einem so abgelegenen Versteck, daß bis jetzt noch niemand ein Geheck gefunden hat.
In der Gefangenschaft zeigen sie sich sehr empfindlich und hinfällig. Luchsfleisch gilt als schmackhaftes Wildbret, das Fell ist sehr geschätzt. In der deutschen Mythologie spielt der Luchs etwa dieselbe Rolle wie die Katze, und vielleicht sind die Tiere, welche Freias Wagen ziehen, Luchse und nicht Katzen. [* 21] In Südeuropa vertritt unsern Luchs der schwächere Pardelluchs (Felis pardina Luchs), mit rötlich braunfahlem, schwarz geflecktem und gestreiftem Pelz, und in Nordamerika, [* 22] nördlich von den großen Seen, östlich bis zum Felsengebirge, lebt der Polarluchs oder Pischu (F. canadensis Desm.); dieser ist bräunlich silbergrau, schwach gefleckt, an der Unterseite grau, lebt wie unser und sein Fleisch und Pelz werden wie vom letztern verwertet. Auch der nordamerikanische Rotluchs (F. rufa Güldst.) liefert Pelzwerk. [* 23]
Sternbild des nördlichen Himmels, zwischen den Zwillingen, dem Fuhrmann und Großen Bären, von 91 bis 143° Rektaszension, 35 bis 61° Deklination, mit 87 dem bloßen Auge [* 24] sichtbaren Sternen, sämtlich unter dritter Größe.
Nr. | Ergebnis | Luchs |
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1 | ****** | Luchs, der; -es, -e [mhd., ahd. luhs, eigtl. = Funkler, nach den funkelnden bernsteingelben Augen]: 1. ... |
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Karakal, s. Luchs
Luchs(+1)
Thierwolf, s. Luchs
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Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
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64.500 | Schlesien | S.s Vorzeit in Bild und Schrift | Luchs | (2 Bde., ebd. 1868-75) |
3.407 | Breslau | Luchs | B., ein Führer durch die Stadt | (9. Aufl., das. 1884) |
53.516 | Breslau | Amt; Luchs | B. Ein Führer durch die Stadt B. | (10. Aufl., ebd. 1888) |
21.499 | Schmalz | Schmer | Axungia porci oder Adeps suillus der Apotheken | (Dachs-, Luchs-, Wildkatzen-, Schlangen- etc. Fett) |
60.308 | Kerner | Allgemeine Aufmerksamkeit erregte er schon durch seine | "Reiseschatten von dem Schattenspieler Luchs" | (Karlsr. 1811) |
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