Wildbad
,
Stadt im württemberg. Schwarzwaldkreis, Oberamt Neuenbürg, in einem wildromantischen Schwarzwaldthal an der Enz und an der Linie Pforzheim-Wildbad der Württembergischen Staatsbahn, 430 m ü. M., hat eine evangelische, eine katholische und eine anglikan. Kirche, eine Synagoge, eine Realschule, eine Idiotenanstalt, ein Revieramt, Papier-, Holzwaren, Zigarren- u. Rollsesselfabrikation, Sägemühlen, Holzhandel und (1885) 3514 Einw. Dabei auf einem hohen Berg der sagenbelebte Wildsee, der ohne sichtbaren Zu- und Abfluß ist.
Namentlich berühmt aber ist Wildbad
durch seine heilkräftigen
Mineralquellen (indifferente
Thermen von 34-38° C.), die aus
Spalten
eines Granitfelsens, welcher den Buntsandstein durchbrochen hat, entspringen und vorzugsweise in Form
von
Bädern (auch
Douchen) bei
Lähmungen,
Gicht, Rheumatismen, alten
Wunden und
Geschwüren,
Gelenkkrankheiten etc. gebraucht werden.
Wildbad
wird jährlich von mehr als 7000 Kurgästen besucht.
In dem großen, mit königlicher
Munifizenz im römischen
Stil erbauten
Badehaus befinden sich 7 Gesellschaftsbäder (Piscinen) und zahlreiche Einzelbäder und zwar sämtliche
Baderäume unmittelbar über den
Quellen. Außerdem ist das neuerbaute Katharinenstift,
Bäder für die
Armen enthaltend, zu
erwähnen. Sämtliche
Bäder stehen unter königlicher
Verwaltung.
Vgl. außer den
Schriften von
Kerner, Fricker u. a. Renz,
Kur zu Wildbad
(mit
Führer, Wildb. 1888, 2
Tle.);
Hartmann, Wildbad
(2. Aufl., Stuttg.
1889).