[* 2] 1) (Weißenburg am
Sand, Weißenburg im Nordgau) unmittelbare Stadt im bayr. Regierungsbezirk
Mittelfranken, an der
SchwäbischenRezat und an der
LinieMünchen-Bamberg-Hof der
Bayrischen Staatsbahn, 432 m ü. M., hat eine schöne evangelische und eine
kath.Kirche (beide im gotischen
Stil), ein gotisches
Rathaus, eine Lateinschule, eine
Realschule, ein Bezirksamt,
ein
Amtsgericht, bedeutende
Gold- und Silbertressenfabrikation, Fabrikation von
Tuch und emailliertem
Blechgeschirr, Bierbrauerei,
[* 9] eine kalkerdige
Mineralquelle mit Badeanstalt
[* 10] und (1885) 5797 meist evang.
Einwohner. Der
Ort wird schon 792 erwähnt, erhielt im 14. Jahrh. die Reichsfreiheit, nahm 1525 die
Reformation an und kam 1802 und 1806 an
Bayern,
[* 11] nachdem er in kurzer Zwischenzeit bei
Preußen
[* 12] gewesen war.
Mac Mahon hatte die 2.
Division seines
Armeekorps unter dem
GeneralDouay bis Weißenburg vorgeschoben. Die Stadt war von
einem
Bataillon besetzt, die übrige
Division lagerte auf den südlichen
Höhen ohne eine
Ahnung von der
Nähe des Feindes, als
8½
Uhr
[* 14] früh eine bayrische
Batterie von der bayrischen
Division Bothmer von der
Höhe südlich von Schweigen das
Feuer auf Weißenburg eröffnete.
Während nun die
Bayern, zunächst allerdings ohne Erfolg, Weißenburg selbst angriffen, rückte das 5.
Korps gegen
Altenstadt und den Eisenbahndamm vor und suchte die 21.
Division vom 11.
Korps die
StellungDouays auf dem Geißberg von Südosten
her zu umfassen.
Douay fand gleich bei Beginn des
Kampfes, wahrscheinlich durch die
Explosion in einer Mitrailleusenbatterie, seinen
Tod. Es gelang
dem 58.
Regiment und dem 5. Jägerbataillon, allerdings unter großen Verlusten, den
Bahnhof und die nächst gelegene Vorstadt,
den
Bayern, Weißenburg selbst zu erstürmen.
Nun richtete sich der deutsche
Angriff, besonders der 9.
Division (7., 47., 58. und 59.
Regiment),
gegen die französische
Stellung auf den
Höhen südlich von Weißenburg, deren stärksten
Stützpunkt das feste,
sturmfreie
Schloß Geißberg bildete.
Vgl.
»Der deutsch-französische
Krieg 1870/71« (Generalstabswerk);
S. v. B., Das
Gefecht von Weißenburg (Berl. 1885).
3)
Stark besuchter und vortrefflich eingerichteter
Kurort im schweizer. Kanton Bern,
[* 17] im Nieder-Simmenthal, 896 m ü. M.,
mit einer erdigen
Quelle
[* 18] von 24° C., die namentlich Brustleidenden empfohlen wird.
Kreis Weißenburg, an der Mündung des Flusses S. in einen Rheinarm und an der Eisenbahn Straßburg-Lauterburg, hat ein Amtsgericht, Orgelbau, Zucker- und Ölfabrikation und
Bezirksamt Weißenburg, an der Schwäbischen Rezat und der Linie München-Bamberg-Hof der Bayrischen Staatsbahn, hat ein Amtsgericht, ein Schloß des Fürsten Wrede mit schönem Garten, 2 kathol. Kirchen und
Bezirksamt Landau, an der Linie Neustadt-Weißenburg der Pfälzischen Maximiliansbahn, mit Amtsgericht, einer protestantischen und einer kath. Kirche, einer lateinischen Schule, einer Präparandenschule, einer Schwefelquelle, Möbelfabrik, Damastweberei, vorzüglichem Wein- und Kastanienbau
Bezirksamt Weißenburg, an der Altmühl, Knotenpunkt der Linien München-Bamberg-Hof und T.-Aschaffenburg-Würzburg der Bayrischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Schloß, eine Burgruine, ein Forstamt, Töpferwarenfabrikation und
Bezirksamt Weißenburg, an der Schwäbischen Rezat, Knotenpunkt der Linien München-Hof und P.-Augsburg-Buchloe der Bayrischen Staatsbahn, 394 m ü. M., ist mit Mauern umgeben, hat eine sehr alte katholische und eine neue evang. Kirche, ein Schloß, starken Hopfenbau und
Bezirksamt Weißenburg, an der Altmühl und der Linie München-Bamberg-Hof der Preußischen Staatsbahn, 405 m ü. M., ist Hauptort der Herrschaft P.
(183 qkm) und hat 2 Schlösser, ein ehemaliges Augustinerkloster mit der Familiengruft der Grafen von P., eine Burgruine, eine wertvolle Petrefaktensammlung, ein Amtsgericht, Bierbrauereien, eine Kunstmühle und (1885)
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