(lat.), spiralförmiges Vermittelungsglied an architektonischen Teilen, insbesondere
an
Konsolen und Säulenkapitälen. Bei den
Konsolen dient die Volute zur Vermittelung der wagerechten, getragenen
Teile mit den lotrechten, tragenden
Wänden und erhält, wenn jene S-förmig sind, meist zwei entgegengesetzte Spiralwindungen.
Bei dem ionischen
Kapitäl (s. Abbildung) dient sie zur Vermittelung des wagerechten
Architravs mit den beiden Seiten des senkrechten
Säulenschafts und geht von der wagerechten Kapitälplatte aus, während sie bei dem korinthischen und
romanischen Pflanzenkapitäl zur Vermittelung des senkrechten
Schafts mit dem
Architrav
[* 3] dient und deshalb von den senkrechten
Seitenflächen des
Kapitäls ausgeht.
In der
Renaissance dient sie auch zur Vermittelung von Giebelabsätzen, Kuppelaufsätzen und ähnlichen größern Architekturteilen
sowie zur Vermittelung von rechtwinkeligen
Flächen und
Linien in der Ornamentik. Besitzt dieVolute mehrere
Windungen, welche völlig
in sich auflaufen, so erscheint sie wegen des wiederholten und abgeschlossenen
Ausdrucks der Vermittelung
als das vollkommenste
Mittel zur Verknüpfung je zweier Architekturteile (vgl.
Säule nebst Tafel
»Säulenordnungen«).
[* 4]