Vogler
,
Georg
Joseph (nach seiner geistlichen
Würde gewöhnlich
Abt Vogler
genannt),
Komponist, geb. zu
Würzburg,
[* 2] wurde auf Veranlassung des
Kurfürsten
Karl
Theodor von der
Pfalz in
Italien
[* 3] musikalisch ausgebildet, wo er zugleich
Theologie studierte und die
Priesterweihe empfing, auch zum päpstlichen
Protonotar und
Kämmerer ernannt ward, erhielt 1775 die
Stelle eines Hofkaplans und zweiten
Kapellmeisters in
Mannheim,
[* 4] folgte 1779 dem
Kurfürsten in gleicher
Eigenschaft
nach
München,
[* 5] begab sich 1783 auf Kunstreisen, war 1786-99
Kapellmeister zu
Stockholm,
[* 6] begann dann aufs neue ein künstlerisches
Wanderleben, bis er 1807 als
Kapellmeister nach
Darmstadt
[* 7] berufen wurde, woselbst er starb.
Als
Komponist konnte Vogler
, da es ihm an eigentlicher
Erfindung gebrach, nur vorübergehende Erfolge erringen,
obwohl er sich in allen Kompositionsgattungen versucht hat; dagegen hat er als
Lehrer sowie als
Virtuose auf
Klavier und
Orgel,
welch letztere ihm auch namhafte Verbesserungen ihres
Mechanismus verdankt, endlich
auch als Theoretiker durch seine in
Mannheim gehaltenen Vorlesungen über
Musik sowie durch seine daselbst 1776 veröffentlichten
Schriften: »Tonwissenschaft und
Tonsetzkunst« und »Stimmbildungskunst« vielfach anregend gewirkt.
Zu seinen
Schülern gehören unter andern
Peter v.
Winter,
K. M. v.
Weber und
Meyerbeer.
Vgl.
Schafhäutl,
Abt
Georg Jos. Vogler
(Augsb.
1887).