Vogelbeersäure
,
s. v. w. Äpfelsäure.
Vogelbeersäure
8 Wörter, 89 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Vogelbeersäure,
s. v. w. Äpfelsäure.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Vogelbeersäure,
soviel wie Apfelsäure (s. d.). ^[= oder Äpfelsäure, eine organische Säure von der Zusammensetzung C4H6O5, die sich teils in ...]
C4H6O5 ^[c4H6=5], sehr verbreitete Pflanzensäure, findet sich (häufig neben Weinsäure und Zitronensäure) in Äpfeln, Vogelbeeren, Kirschen, Pflaumen, Ananas, Erd- und Heidelbeeren, im Tabak, [* 3] Lattich, in den Rhabarberblattstielen etc. Man bereitet die Äpfelsäure aus unreifen Vogelbeeren, indem man deren Saft nicht vollständig mit Kalkmilch neutralisiert, dann anhaltend kocht, den ausgeschiedenen neutralen äpfelsauren Kalk in heißer verdünnter Salpetersäure löst, den beim Erkalten kristallisierenden sauren äpfelsauren Kalk mit Bleizucker und das gebildete äpfelsaure Bleioxyd mit Schwefelwasserstoff zersetzt.
Die vom Schwefelblei abfiltrierte Lösung gibt beim Verdampfen farb- und geruchlose Kristalle, [* 4] welche stark sauer schmecken, an der Luft zerfließen, in Wasser und Alkohol sich leicht lösen, bei 83-100° schmelzen, bei Behandlung mit Salpetersäure Oxalsäure und in Berührung mit faulenden Körpern Bernsteinsäure, Essigsäure, Buttersäure und Kohlensäure geben. Die Äpfelsäure bildet neutrale und saure, meist in Wasser lösliche Salze, von denen das Eisensalz sich im offizinellen Extractum ferri pomatum findet, welches durch Digerieren saurer Äpfel mit Eisendrehspänen bereitet wird. Bei Bleichsucht ist dieses Präparat ein beliebtes Eisenmittel, das, in 9 Teilen weingeistigem Zimtwasser gelöst, die Tinctura ferri pomata bildet.
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