Verbrennung
,
die unter Entwicklung von Wärme [* 2] und Licht, [* 3] jedoch nicht immer mit ¶
mehr
eigentlicher Flamme
[* 5] stattfindende chem. Verbindung eines Körpers mit Sauerstoff (s. d.), wobei die Produkte dieser
Vereinigung teils gas- und dampfförmig entweichen, teils in Form eines festen Körpers zurückbleiben. Solche Körper, die
vorzüglich geeignet sind, sich dergestalt lebhaft mit Sauerstoff zu vereinigen, nennt man brennbar. Eine Anzahl davon, die
Brennmaterialien und Leuchtstoffe, benutzt man znr Heizung
[* 6] und Beleuchtung.
[* 7] Die elektrochem. Theorie hat den
Begriff der Verbrennung
auf jede lebhafte Vereinigung elektrisch entgegengesetzter Stoffe zu erweitern gesucht; wirkliche Verbrennung
mit Licht
und Wärme findet allerdings auch in andern, dem Sauerstoff ähnlichen Gasarten und Dämpfen, z. B. Chlorgas, Schwefeldämpfen,
Bromdämpfen u. s. w. statt. Im gewöhnlichen Leben versteht man unter
Verbrennung
jede Zerstörung eines Körpers durch hohe Temperatur, wenn auch im chem. Sinne keine eigentliche Verbrennung
eingetreten ist. (S.
auch Verbrennungstemperatur und Verbrennungswärme.) Über rauchfreie s. Feuerungsanlagen.
[* 8]
In der Medizin versteht man unter Verbrennung
(Combustio) die krankhafte Veränderung, die ein Körperteil durch den Einfluß hoher
Temperaturen erfährt. Je nach der Intensität und Dauer der einwirkenden Hitze unterscheidet man verschiedene
Grade der Verbrennung.
Bei dem ersten Grade ist die Haut
[* 9] nur stark gerötet, sehr schmerzhaft und leicht geschwollen; bei dem zweiten
Grade bilden sich auf der entzündeten Haut mehr oder minder zahlreiche, mit wässeriger gelblicher Flüssigkeit erfüllte
Blasen (Brandblasen), die entweder eintrocknen oder sich ablösen und die entblößte geschwürige Haut zum Vorschein treten
lassen; bei dem dritten Grade der Verbrennung
endlich erscheint die verbrannte Körperstelle gänzlich zerstört und in einen schwärzlichen
harten Brandschorf verwandelt. In schweren Fällen kann es zu einer vollständigen Verkohlung der verbrannten Körperteile
kommen.
Sehr umfangreiche Verbrennung
sind in der Regel lebensgefährlich; ist mehr als die Hälfte der Körperoberfläche
verbrannt, so erfolgt fast immer binnen wenigen Stunden der Tod, entweder infolge des Aufhörens der Hautrespiration oder der
Überhitzung des Blutes mit Zerstörung der (roten) Blutkörperchen,
[* 10] oder infolge der Erschütterung des Nervensystems und dadurch
bedingter Herzlähmung. Über die Behandlung Verbrannter s. Brandwunden. Über Selbstverbrennung
s. d. -
Vgl. Sonnenburg, Verbrennung
und Erfrierungen (Stuttg. 1879).