Uttigen
(Kt. Bern,
Amtsbez. Seftigen).
547 m. Gem. und Dorf am linken Ufer der
Aare, an der Strasse
Thun-Kirchdorf und 6 km nw.
Thun. Station
der Linie
Bern-Münsingen-Thun, die hier auf einer Eisenbrücke über die
Aare setzt. Postbureau, Telegraph,
Telephon. Gemeinde, mit Aarbort,
Säget,
Stegmatt und Uttiggut: 62
Häuser, 407 reform. Ew.; Dorf: 23
Häuser, 143 Ew. Kirchgemeinde
Kirchdorf. Ackerbau. Am
Glütschbach je eine und
Säge. Zwischen dem Dorf und der
Aare steht eine imposante Burgruine, deren
Mauern an verschiedenen
Stellen bis zu 3 m dick und 7 m hoch sind. Die zuerst den
Herren von Wädiswil
zustehende
Herrschaft wurde seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts unter verschiedene
Herren zerstückelt und kam 1505 und 1514 an
den
Spital zu
Thun, der sie bis 1798 beibehielt. Ein vom
Maler Albert Kauw stammendes Gemälde aus 1680 zeigt
das damals noch in ziemlich gutem Zustand befindliche
Schloss. Im Mittelalter war Uttigen
eine im Kartular der Diözese
Lausanne
schon 1228 genannte Pfarrei, deren Kirche ob dem Dorf an der Stelle des heutigen Schulhauses stand und durch eine Feuersbrunst 1536 zerstört,
dann aber nicht wieder aufgebaut wurde, weil man Uttigen
nun der Pfarrei
Kirchdorf angliederte. Das Uttiggut
gehörte im 18. Jahrhundert der
Berner Patrizierfamilie von Frisching. Zur Zeit als auf der
Aare die Flussschiffahrt noch im
Schwange war, galt der Engpass des Flusses bei Uttigen
als sehr gefährlich und veranlasste in der Tat
auch mehrere Katastrophen, so besonders diejenigen von 1662 und 1836. Ein Grabhügel im Wartwald. 894 und 1271: Utingen.