Uebischi
oder Ubeschi (Kt. Bern, Amtsbez. Thun). 663 m. Gem. und Dorf mit mehreren zerstreut gelegenen Häusergruppen, in der hier bis 760 m hoch sich erhebenden Moränenlandschaft zwischen der Ebene von Thun einerseits und dem Stocken- und Gürbethal andrerseits. 7 km sw. vom Bahnhof Thun und 4,5 km s. der Station Uetendorf der Linie Bern-Belp-Thun. Postbureau, Telephon; Postwagen nach Blumenstein und nach Thun. Gemeinde, mit Bächlimatt, Blattimoos, Egelsee, Gibel, Honegg, Hubel, Kärselen, Neurüti, Subel und Weiersbühl: 87 Häuser, 506 reform. Ew.; Dorf: 25 Häuser, 129 Ew. Kirchgemeinde Thierachern. Ackerbau und Viehzucht. Käserei. Mechanische Schreinerwerkstätte. Fabrik von Haushaltungsgegenständen. Torfgewinnung. Sommerfrische. Der Ort und seine Umgebung bieten prächtige ¶
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Ausblicke auf das Gebirge, den Thunersee und die den Vordergrund einnehmenden Seen von Amsoldingen und Uebischi.
Ausser dem Uebischisee
finden sich in der Gemeinde zwei einstige Seebecken, deren Wasser durch Verlandung verschwunden ist: der Egelsee, dessen Ausfluss
gegen das Thal von Pohleren mündete, und ein nicht benannter kleiner See unter dem Weiler Weiersbühl im
Gebiet des Wahlenbaches. Auf dem «Gisisal», einem bewaldeten Hügel unweit des
Uebischisees befand sich eine kleine Burg, im Mittelalter Sitz der Familie von Uebische. In der Nähe ein prähistorisches
Gräberfeld.
Fund einer gallischen Münze. 1233: Ybensche. Die Propsteien Amsoldingen und Därstetten besassen hier Güter. Aus dem
Geschlecht derer von Ybensche stammte Luitgard, welche mit dem Propst von Amsoldingen, Heinrich von Wädiswil, eine Ehe einging,
deren Kinder laut Urkunde von 1273 den Stand als Freie erhielten und den Namen von Amsoldingen führten, welches Geschlecht
zu Ansehen gelangte und 1490 ausstarb. Im Verlauf des 15. Jahrhunderts erwarb das Barfüsserkloster von
Bern
die Herrschaft Uebischi
und grossen Grundbesitz daselbst. Bestandteil des Gerichts Amsoldingen, gehörte Uebischi
in militärischer
Hinsicht zum Landgericht Seftigen, während hohe und niedere Gerichtsbarkeit dem Schultheissenamt Thun zustanden. Vom Gemeindeareal
wurden 40 ha, weil durch Geschosse des Schiessplatzes Thun bestrichen, von der Eidgenossenschaft angekauft, die sie durch
die eidg. Liegenschaftsverwaltung bewirtschaften lässt. Zwei grosse Musterscheunen mit Stallungen.