Tokay
(Tokaj),
Markt im ungar.
Komitat
Zemplin, am
Bodrog (unweit der Mündung in die
Theiß),
Station der
Ungarischen Staatsbahn,
mit
Viehzucht,
[* 2]
Fischerei,
[* 3] berühmtem
Obst- und Weinbau und (1881) 4479 Einw. Die
nord- und nordostwärts liegenden Tokayer
Berge, der südliche Teil der
Hegyalja (s. d.), liefern 34
Sorten trefflicher
Weine.
Die edelsten (fünf
Sorten) werden bei Tarczal, Talya,
Mád, Lißka,
Kisfaludy, Zsadány gewonnen, und zwar: ordinärer Tischwein,
ohne
Süße, aus den ihrer Trockenbeeren beraubten
Trauben;
Szamorodner, aus Trauben ohne Auslese der Trockenbeeren, wenig süßer, kräftiger, feuriger Wein;
Mászláser oder gezehrter Wein (ein-, zwei- und dreibuttig), aus Trauben mit Zusatz von Trockenbeeren, süß, mild, höchst geistig;
Ausbruch oder Muskateller, wie der vorige, aber mit fünf oder mehr Butten Trockenbeeren auf ein Faß [* 4] (zehn Butten Wein).
Was aus diesem Gemisch durch den eignen
Druck von selbst abfließt,
bildet die
Essenz, den süßesten, duftigsten, geistigsten und wohlschmeckendsten aller
Weine. Der Tokayer
Weinbau hat sich
seit
Gründung der Tokay
-Hegyaljaer Weinbaugesellschaft ungemein gehoben. Der Gesamtertrag beträgt jährlich
ca. 97,500
hl. Bei
Tokay
fanden 1848 mehrere
Gefechte zwischen dem österreichischen
Armeekorps unter
Schlik und den
Ungarn
[* 5] statt.