Toga
[* 1] (lat.), das Nationalkleid der freien
Römer
[* 2] im
Frieden, wodurch sie als Togati
sich von allen
Nichtrömern unterschieden, bestand aus einem einzigen, 4 m langen und 2½ m breiten
Stück
Zeug, das so getragen ward, daß
man den einen Zipfel über die linke
Schulter nach vorn warf, den obern
Rand über den
Rücken zog, den andern Zipfel aber
unter dem rechten
Arm durchzog (so daß derselbe frei blieb) und dann über die linke
Schulter warf (vgl. Abbildung). Unter
dem rechten
Arm bis zur linken
Schulter entstand dabei ein
Bausch, den man als
Tasche (sinus) gebrauchte. Im
Krieg knüpfte man,
bevor das
Sagum (s. d.) die allgemeine militärische
Kleidung wurde, die Toga
unter der
Brust gürtelähnlich
fest
(Cinctus Gabinus).
[* 3]
In der spätern Zeit trug man unter der Toga
die
Tunika (s. d.) unmittelbar auf dem
Körper. Die Toga
war von
Wolle und weißer
Farbe (toga
alba), bei gemeinen Leuten und bei der
Trauer dunkel (pulla). Die höhern Magistratspersonen bis zu den
kurulischen
Ädilen trugen eine mit einem Purpurstreifen eingefaßte (toga
praetexta, s. Tafel
»Kostüme
[* 4] I«,
[* 5] Fig. 6), ebenso
die
Knaben bis zum 17. Jahr, die Mädchen bis zu ihrer Verheiratung. Vom vollendeten 17. Jahr an trugen die
Jünglinge die
einfache, unverbrämte Toga
, die Toga
virilis oder Toga pura.
Besondere Staatskleider waren die Toga
picta, eine Toga von
Purpur, mit goldenen
Sternen verziert, die der
Triumphator anlegte, sowie die mit eingestickten Palmzweigen geschmückte Toga
palmata (trabea). Die Toga
candida
wurde von den Bewerbern um Staatsämter getragen und war glänzend weiß (s.
Candidatus); die Angeklagten trugen eine dunkle
(toga
squalida). Im
Sommer trug man die Toga
rasa, eine abgeschorne Toga von dünnem
Zeug; im
Winter eine wollene
(toga
pinguis). Auch
Fremden konnte das
Recht, die Toga
zu tragen, durch Senatsbeschluß als Auszeichnung erteilt werden, wie es
z. B. das gesamte römische
Gallien erhielt, das daher Gallia togata
hieß. Unter den
Kaisern begann die
Toga
die
Tracht der geringern Leute und Sklaven zu werden. Die
Frauen nahmen die
Palla
[* 6] (s. d.) an, und die Toga wurde das
Kleid der
wegen
Ehebruchs geschiedenen
Frauen und Buhldirnen.