(Tirynth), altgriech. Stadt, schon in der Ilias wegen ihrer mächtigen, der
Sage nach von den lycischen Kyklopen
[* 2] für den König Prötos erbauten
Mauern als das «wohlummauerte» bezeichnet,
lag in
Argolis, 2 km nördlich von
Nauplia auf einer Felshöhe, welche die
Akropolis
[* 3] bildete, unterhalb der sich in der Ebene
noch eine Unterstadt ausdehnte. 468
v. Chr. wurde die Stadt, gleich Mykenä,
[* 4] von den
Argivern zerstört. Bis auf die Gegenwart
sind ansehnliche Ruinen von der alten Burgstadt erhalten: sog. kyklopische
Mauern mit oben spitzbogig abschließenden
Thoren
und innern
Gängen oder
Galerien von gleicher Konstruktion.
Die von Schliemann 1884 und 1885 unter Mitwirkung von W. Dörpfeld unternommenen
Ausgrabungen haben auf der nördl. höhern
Hälfte des Hügels die Fundamente eines großartigenPalastes bloßgelegt. Er besteht aus einem ganzen
Komplex von
Gebäuden. Aus dem von Säulenhallen umgebenen
Hof
[* 5] gelangt man durch zwei Vorhallen in den großen Männersaal,
in dessen Mitte der Herd steht. Um den Männersaal herum führt, zwischen Seitengemächern hindurch, ein verschlungener
Gang
[* 6] in das
Badezimmer und weiter in die Frauenwohnung. -
Fig. 18 u. 19.) Zu den ältesten Erzeugnissen der K. gehören auch die von Schliemann in Hissarlik (Troja, s. d.), Mykenä (s. d.) und Tiryns (s. d.) 1. Hirschvogel-Kachel (deutsch, 16. Jahrh.)