Tiberĭas
(arab.
Tabarije), Stadt in Galiläa in
Palästina,
[* 2] wurde von Herodes
Antipas am Westufer des Sees
Genezareth
um 25 n. Chr. zu Ehren des röm.
Kaisers
Tiberius als neue Hauptstadt von Galiläa neben Sepphoris (s. d.) gegründet.
Die Stadt erhielt eine hellenistische
Verfassung, obgleich die sehr gemischte
Bevölkerung
[* 3] vorwiegend aus
Juden bestand. Ihr
Umfang war bedeutend größer als der des jetzigen Ortes. Bei dem
Aufstand der
Juden gegen die
Römer
[* 4] 66 n. Chr.
nahm Tiberias
, damals zu dem Gebiete
Agrippas II. gehörig, eine schwankende Haltung ein. Im 3. und 4. Jahrh. war Tiberias
der
Hauptsitz der jüd. Gelehrsamkeit, deren
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Vertreter hier die Mischna (s. Talmud) zusammenstellten. Der Normannenfürst Tankred setzte sich 1099 in Tiberias
fest und wurde
zum Fürsten von Galiläa ernannt. Doch schon fiel die Citadelle von in die Hände des siegreichen Saladin. Die Mauern
der jetzigen Stadt wurden durch den Scheich Dahir el-Amr um 1750 wiederhergestellt. Durch die Erdbeben
[* 6] von 1759 und 1837 wurde Tiberias
stark verwüstet. In der neuesten Zeit beginnt sich Tiberias wieder zu heben,
besonders der Besuch der heißen Quellen (el-Hammi) im Süden von der Stadt.