Selaginella
Spring., kryptogamische Gattung in der Klasse der Lykopodiaceen [* 2] unter den Gefäßkryptogamen, meist kleine, moosähnliche, perennierende Pflanzen, die rasenförmig auf der Erde und an Felsen in Gebirgsgegenden wachsen, in über 200 Arten, besonders in den feuchten Waldgebieten der Tropen, verbreitet. Ihre dünnen, zerbrechlichen, meist gabelig verzweigten Stengel [* 3] tragen kleine, einfache, sitzende Blätter. Die Wurzeln entstehen entweder in normaler Weise oder auf eigentümlichen sogen. Wurzelträgern, welche blattlose Zweige darstellen, in der Erde wachsen und dann erst echte Wurzeln hervortreten lassen.
Die fruktifizierenden. Sprosse bilden prismatisch-vierseitige Ähren mit gekielten Tragblättern, welche in ihren Achseln oder auf der Basis zweierlei Sporangien: größere, dreiköpfige Makro- und kleinere, eiförmige Mikrosporangien, tragen. Bei der Reife öffnen sich die Sporangien durch einen Riß. In ihrer Entwickelung ist S. durch das Auftreten eines Endosperms innerhalb der ausgekeimten Makrospore sowie durch die Embryobildung ausgezeichnet und nähert sich hierin den Phanerogamen.
Nur zwei Arten finden sich in Deutschland [* 4] wild; mehrere südeuropäische und amerikanische Arten, wie S. Kraussiana Kze., S. apus Spring., S. erythropus Spring., S. Martensii Spring., S. lepidophylla Spring. u. a., zieht man überall in Gewächshäusern, wo sie wegen ihrer zierlichen Gestalt und ihres rasenförmigen Wuchses zur Bildung grüner Plätze, zur Bekleidung von Felspartien und zu Einfassungen benutzt werden; auch sind sie in der Zimmerkultur zur Verzierung von Blumentischen, Aquarien und in Ampeln beliebt.
Vgl. Braun, Über die Gattung S. (Berliner [* 5] Akademieberichte 1865);
Pfeffer, Die Entwickelung des Keims der Gattung S., in Hansteins »Botanischen Abhandlungen«, Bd. 1 (Bonn [* 6] 1872).