Secchi
(spr. ssecki), Angelo, Astronom, geb. zu Reggio d'Emilia, trat in den Jesuitenorden, erhielt seine wissenschaftliche Ausbildung in den Kollegien zu Rom, [* 2] bei Loreto, Stonyhorst und Washington, [* 3] wurde dann Professor der Mathematik und Astronomie [* 4] am Georgetown College in Washington, später Professor der Physik am Collegio Romano in Rom und nach 1848 Direktor der von ihm daselbst neugegründeten Sternwarte, [* 5] welche er zu einer der bedeutendsten in Europa [* 6] erhob. 1870 und 1872 wurde er vom Papst zur internationalen Maß- und Gewichtskommission nach Paris [* 7] entsendet. Er starb in Rom.
Die zahlreichen
Arbeiten Secchis
beziehen sich vorzüglich auf die
Topographie und physische
Beschaffenheit
der
Planeten,
[* 8] des
Mondes und der
Sonne
[* 9] sowie der
Fixsterne;
[* 10] besonders bekannt sind seine spektroskopischen Untersuchungen der
Himmelskörper. Auch lieferte er
Beobachtungen über
Doppelsterne und
Nebelflecke,
[* 11] meteorologische und magnetische Untersuchungen.
Er schrieb: »Researches on electrical rheometry« (in den
»Smithsonian contributions«, Bd. 3, 1852);
»Quadro fisico del sistema solare secondo le più recenti osservazioni« (Rom 1859);
»Le [* 12] soleil« (Par. 1870, 2. Aufl. 1875; deutsch von Schellen, Braunschw. 1872);
»L'unità delle forze fisiche« (Mail. 1869, 2. Aufl. 1874; deutsch von Schulze, 2. Aufl., Leipz. 1884-85, 2 Bde.) und »Le stelle, saggi di astronomia siderale« (Mail. 1877; deutsch, Leipz. 1878).