forlaufend
713
nahm später eine Stellung an der Staatsbahn an und ging 1863 zur Bühne, zunächst als Opernsänger. Dann ging er zur Posse über, spielte in Krems, Czernowitz, [* 3] Bukarest, [* 4] Salzburg [* 5] u. s. w., bis er 1870 nach Graz, [* 6] 1871 nach Wien [* 7] kam, wo er zuerst am Etrampfertheater, dann am Theater an [* 8] der Wien und am Carltheater engagiert war. Später gab er Gastrollen, auch in allen Großstädten Teutschlands. Schweigmatt, Luftkurort bei Sckopfheim. Schweigsystem oder Auburnsches System, s. Auburn und Gefängniswesen (Bd. 7, S. 647 a). Schweina, Flecken im Kreis [* 9] Meiningen [* 10] des Herzogtums Sacksen-Meiningen, an der rechts zur Werra gehenden S. und der Nebenlinie Immelborn- Liebenstein (Station Liebenstein-S.) der Werrabahn, bat (1890) 1959 evang. E., Post, Telegrapb, evang. Kirche, Waisenhaus, Vorschußverein; Dorndreherei, Fabrikation von Papier, Pfeifen, landwirtschaft- lichen Maschinen, Eisen- und Etahlwaren.
Nahebei Schloß Glücksbrunn, jetzt Kammgarnspinnerei, Liebenstein (s. d.) und
Altenstein (s. d.). Schweine
[* 11] und
Schweinezucht. Die Schweine
,
Borstenträger (8uiäa6 8. 86ti^ei'2), gehören zu der Säugetierordnung
der Paarzeher (Xi-tiodact)-^) und zwar zur Unterordnung der Nicktwieoerkäuen- den (^rtioä^ctvia nou ruininantill). Sie
sehlen auf den westindischen und ozeanischen
Inseln,
Neu- seeland und dem Kontinent von
Australien.
[* 12] Sie sind Allesfresser, lieben
die Feucktigkeit, wälzen sich gern im Schlamme, um sich abzukühlen und ihre mit
Borsten bekleidete
Haut
[* 13] gegen
Insekten
[* 14] zu schützen, auch reiben sie sich gern an
Bäumen u. s. w. Der Rüssel ist kurz; von den vier Zehen (Klauen) sind die zwei
Seitenzehen höher gestellt und nach hin- ten gerichtet (Asterklauen).
Die eigentliche Gattung Schwein
[* 15] (3u3) zeichnet sich durch vierzehige Füße, dreikantige vorragende Eckzähne, einen mittellangen
Schwanz und den
Mangel der Nückendrüse aus. Zu ihr gehört das Wildschwein (3u8Lcrola^., s.Tafel: Schweine
,
Fig. 3), das bis 1,40 m lang, braunschwarz ist, sonst in ganz Europa
[* 16] gemein war, jetzt aber wegen
des Schadens, den es in Kulturen anrichtet, in vielen Gegenden ausgerottet ist. Es ist reizbar, grimmig, furchtlos und stürzt
sich wütend auf seinen Gegner.
Man jagte es früher mit großen
Hunden (Sau- rüden) und fing es mit dem Jagdmesser oder mit dem
Spieße (Saufeder) ab; jetzt
fchießt man es mit der
Büchse nach vorgangiger Hetze oder Einkreisung. Die Iagdbezeichnung für dasselbe ist
Schwarz- wild,
im Gegensatz zu Notwild (Hirsche
[* 17] und Nehc); das Männchen heißt Eber oder
Keiler, das Weib- chen
Bache
und die
Jungen Frischlinge. Von ihm sowie wahrscheinlich von in
Asien
[* 18] einheimischen
Arten stammt das Hausschwein (s. unten),
dessen
Knochen
[* 19] schon in den Pfahlbauresten gefunden wer- den und das als ein verhältnismäßig wohlfeil zu erhaltendes und
einträgliches, besonders aber durch seine große
Fruchtbarkeit wichtiges Haustier geschätzt, jedoch
bei vielen orient. Völkern, wie
Juden, Mo- hammedanern u. a., auch verabscheut ist. Das Wildschwein wird in
Indien durch das
indische Schwein, 8u8 iuäicu8 ^//., auf den
Sunda-Inseln durch 8u8 vitww8 6. I/i,/t. e5 ersetzt. Die Gattung Warzenschwein
oder
Em- gallo (I'iiacoclioernZ mit dem afrik. Warzen- schwein liiacoclioei-uZ aetliiopicuä 0"^.,
[* 1]
Fig.
2) ist 1,40 -1,45 m lang, hat eine kurze gedrungene
Ge- stalt, eine breite Schnauze, unter jedem
Auge
[* 20] eine Warze
oder einen
Hautlappen und vier Zehen. Sie ist auf das tropische
Afrika
[* 21] beschränkt. Der Hirsch- eber (s. d., ?0i'cu8 Ladiru88a I^a^l.,
[* 1]
Fig. 4) ist bis 1 in lang, hat große, nach hinten gekrümmte Eckzähne im Oberkiefer,
einen zierlichern Körper und höhere
Beine als die echten Schweine;
sein Vorkommen ist auf die
Molukken beschränkt.
Das Pinsel- und
Masken-, Falten- oder Larvensckwein In
Amerika
[* 22] wird die Ordnung der Schweine
durch eine aberrante Gattung,
Bisam sch wein (s. d., hierher das Halsbandschwein oder
Pekari, vicot^isg toi-huatu8, Ottli.,
[* 1]
Fig. 1),
vertreten. Eine
Einteilung der Nassen des Haus- schweins (hierzu die
Tafel: Schweine
rassen, deren
[* 1]
Figuren 1,3 und 4 dem unten
genannten Werk Nohdes
^Berlin,
[* 23] Parey^j entnommen sind) erfolgt am besten nach den verschiedenen Zuchtgebieten: I. Die kraushaarigen
Nassen des südöstl. Europas, wie das
Bakonyer, Szalontaer
[* 1]
(Fig. 1) und Man- galiczaschwein. Sie sind
dem ind. Schwein nahe- stcbend und untereinander verwandt; ihre
Heimat ist
Ungarn,
[* 24] Siebenbürgen, Galizien,
Bosnien,
[* 25]
Ser- bien
und die
Türkei. Die
Farbe des wolligen, gekräuselten Haars ist meist bräunlich, aber auch schwarz, weißgefleckt und vereinzelt
auch weiß.
Die Vakonyer namentlich werden halbwild in Wäldern gehalten, dort mit
Bucheckern vorgemästet und dann häusig in großen
Mastanstalten mit
Mais zur voll- endeten
Mast gebracht, von wo aus sie dann die deutschen Märkte überschwemmen. Das Fleisch
der
Tiere ist grobfaserig: Fett und
Speck gelb und weich. II. Die roman. Schweine
des südl.
und südwestl. Europas, nämlich die Schweine
in
Italien,
[* 26]
Spa- nien,
Portugal
[* 27] und die meisten
Schläge in
Frank- reich, haben
die größte
Ähnlichkeit
[* 28] mit dem ind. Schwein, besitzen aber eine borstenlose, feine
Haut und sind meist gescheckt. III. Das
Schwein des mittlern, westl. und nördl. Europas ist dem
Wildschwein am ähnlichsten und umfaßt 1) das Marschschwein
[* 1]
(Fig. 3) in
Schleswig- Holstein, Iütland, auf den dän.
Inseln,
in
Meck- lenburg, Hannover,
[* 29] Oldenburg,
[* 30] Westfalen
[* 31] und
Holland;
2) die kleinen süddeutschen
Schläge: das württemb. Schwein, der schwäbischhallsche
Schlag, das bayr. Schwein
[* 1]
(Fig. 4),
frank. Schwein,
Glan- schwein, Luzerner Schwein, und 3) das poln. Schwein mit
dem großen und kleinen
Schlag, das böhm. und mähr. Schwein. Die
Merkmale dieser Landschweine
sind: langer schmaler
Kopf,
die kleinen süddeutschen und kleinen poln. Sckweine mit Etehohrcn, die grö- ßern
Schläge mit Schlappohren. Der Nucken
ist karpfenähnlich gebogen, der Leib flachrippig und gut behaart, der Schwanz tief angesetzt, die
Beine
hoch.
Das Marschschwcin ist weiß, die andern
Schläge meist gescheckt; die
Tiere sind spätreif, liefern aber schmackhaftes Fleisch
und guten
Speck; sie bringen viele Ferkel (12-14 und mehr) zur Welt und er- nabren dieselben gut. Durch Kreuzung mit engl.
Schweinen
haben sie die Formen dieser mehr oder weniger angenommen und sind frühreifer und mast- fähiger
geworden, wobei man die guten Eigenschaf-
ten der alten Landschweine
zu erhalten bestrebt ge- wesen ist. Aus dieser Vermischung
haben sich wieder bestimmte
Schläge herausgebildet, wie das westfäl. Schwein (Fig. 5), das Meißner Schwein
[* 1]
(Fig.
6), das oldenb., mecklenb. und
Alsener Schwein u. s. w. Auch die alten poln.
Schläge sind durch Zuführung
von
Blut der engl.
Schläge frühreifer geworden.
¶
Zum Duden
Nr. | Ergebnis | Schweine |
---|---|---|
1 | ***** | schwei|ne-, Schwei|ne-: 1. (ugs. emotional) drückt in Bildungen mit Adjektiven eine Verstärkung aus/ sehr: schweinekalt, ... |
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
14.314 | Saône | Pferde | Schweine | (91,902) |
51.956 | Artiodactyla | Flußpferde, Schweine | Wiederkäuer. | (S. Dickhäuter.) |
19.334 | Fleischhandel | Monostori | Die SchweineUngarns | (Berl. 1891) |
37.299 | Unknown | Kalb- | Rind- | (Ochsen-), Schweine-und Hammel- oder Schöpsenfleisch. |
53.721 | Der Ackerbau | 7205339 Schafe | 1350357 Ziegen, 393329 Schweine, | (1888) |
41.598 | DAGMERSELLEN | 174 Häuser | 627 Ew. Ackerbau, Viehzucht | (Schweine) und Milchwirtschaft. |
15.971 | Ugocsa | 65,377 | Getreide, Schweine, Schafe, Fische und Eisen | (im Turtzer Gebirge) |
17.88 | Baden | 406,978 | Schweine | (höchster Stand bisher 1884: 393,244 Stück) |
63.311 | Posen | Schweine | 104142 Ziegen und 99181 Bienenstöcke. Die Provinz hat | (1893) |
64.496 | Schlesien | Schweine | 206268 Ziegen und 126674 Bienenstöcke. Die Provinz hat | (1893) |
44.208 | RINKENBACH | 72 Häuser | 541. zur Mehrzahl kathol. Ew. Kirchgemeinde Appenzell Wiesenbau und Vieh- | (besonders Schweine-) zucht. |
65.897 | Tonga-Inseln | Ankunft der Europäer gab es nur kleine Ratten | Fledermausart | (Pteropus tonganus) und Schweine; |
12.293 | Oberalpen | Die Viehzucht erstreckt sich vorzugsweise auf Maultiere und Esel, Schweine | Schafe | (222,702 Stück) |
8.62 | Hampshire | 68,591 | Schweine.Die Industrie ist von untergeordneter Bedeutung, doch sind immerhin Maschinenbau | (1881: 2632 Arbeiter) |
14.105 | Rütimeyer | "Lebende und fossile Schweine" | (Berl. 1857) | |
13.1001 | Rotlauf | Lydtin und Schottelius | Der R. der Schweine | (Wiesb. 1885) |
8.289 | Heiden | "Die zweckmäßigste Ernährung der Schweine" | (Hannov. 1879) | |
41.203 | BERG | Gallen | 86 Häuser, 500 kath. Ew.; Dorf: 18 Häuser, 108 Ew. V | (Schweine), Weinbau, Obstbaumzucht. |
8.444 | Herrig | "Die Schweine" | (Leipz. 1876) | |
56.809 | Finland | 1891 waren im Lande 292652 Pferde | 1290695 Stück Rindvieh, 1025543 Schafe, 189417 Schweine, 95222 Renntiere | (im nördl. Teile) |
53.693 | Budapest | Schweine621 981 Stück | Jahresumsatz 30-40 Mill. Fl.), die Ungarische Handelsgesellschaft | (1,2 Mill. Fl. Kapital) |
2.361 | Barbuda | Schafe | Schweineund Pferde | (teilweise verwildert) sind zahlreich und die Waldungen ausgedehnt. |
3.586 | Buckinghamshire | 72,235 Rinder, 218,571 Schafe, 39,972 | Schweine. Die Industrie liefert Spitzen, Papier, Strohhüte, Stiefel und hölzerne | (sogen. Windsor-) |
52.262 | Baden | 612892 Rindvieh | 94914 Schafe, 384460 Schweine, 103154 Ziegen, 80729 Bienenstöcke, 1923944 Stück Federvieh und 32192 Hunde. Viehmärkte wurden | (1890) |
67.3 | Aargau | Die Viehzählung 1896 ergab 3800 Pferde | 82036 Stück Rindvieh, 28000 Schweine, 968 Schafe, 15210 Ziegen und 18221 Bienenstöcke. Es bestehen | (1895) |
46.110 | THURGAU | 38064 Kühe | 1643 Zuchtstiere und 3838 Ochsen. Die Zahl der Schweine belief sich auf 23453, | (6147 mehr als im Jahr 1896) |
58.171 | Görlitz | 4640 Rinder | 16674 Schweine, 18265 Kälber und 7168 Hammel. Das Vermögen der Stadt wird auf 15 Mill. M. geschätzt. Die Gesamteinnahmen betrugen | (1892/93) |
18.90 | Baden | 593,696 | Stück Rindvieh, 97,206 Schafe, 300,597 Schweine, 95,639 Ziegen, 1,847,258 Stück Federvieh | (darunter 1,503,445 Hühner) |
66.386 | Volhynien | 1,9 | Mill. Berkowez, an Tabak 61400 Pud. An Vieh wurden gezählt 758000 Pferde, 808000 Rinder, 1 Mill. Schafe, 650000 Schweine u. a. An größern Fabriken gab es | (1892) |
62.267 | Neufundland | Urbarer Boden findet sich fast nur an einzelnen Buchten | Ackerbau und Viehzucht sind daher unbedeutend | (1891: 6138 Pferde, 23822 Rinder, 60840 Schafe, 32011 Schweine) |
63.261 | Pommern | Schweine | 80721 Ziegen und 118062 Bienenstöcke. Berühmt sind die pommerschen Spickgänse und die geräucherten Fischwaren. P. hat | (1893) |
9.61 | Italien | 4,783,232 Rinder, 8,596,408 Schafe, 2,016,307 Ziegen, 674,246 | Maultiere und Esel und 1,163,916 Schweine. Hierzu kommen | (nach der Zählung vom Jahr 1876) |
10.921 | Lot | Die Waldungen bestehen hauptsächlich aus Kiefern | Korkeichen und Kastanien. Die Viehzucht ist infolge des schwachen Futterbaues von geringer Bedeutung; am häufigsten werden Schweine gehalten | (1881: 143,000 Stück) |
12.856 | Perm | 519,525 | Schweine und 17,912 Ziegen. Namentlich entwickelt ist die Montanindustrie; gewonnen werden Gold, Silber, Platina, Kupfer, Eisen, Blei, Nickel, auch Iridium, Osmium u. a.; ferner Steinkohlen, Salz | (1884: 15,4 Mill. Pud) |
17.630 | Österreich | An der Minderausfuhr partizipieren Schlacht- und Zugvieh mit 17,6 | Mill. Guld. | (insbesondere wurden um 14,360 Stück Ochsen und Stiere und 211,545 Stück Schweine weniger ausgeführt) |
66.200 | Vendée | Thon | Torf und Mineralquellen. Die Bevölkerung, die viel Matrosen liefert, treibt besonders Ackerbau und Viehzucht | (1895: 333 891 Rinder, 24 835 Pferde, 154 118 Schafe, 60 740 Schweine) |
15.588 | Tennessee | 266,000 Pferde, 173,000 Maultiere, 783,000 Rinder, 673,000 | Schafe und 2,160,000 Schweine. Der Bergbau befaßt sich mit Förderung von Steinkohlen | (1886: 1,700,000 Ton.) |
12.240 | Norrbotten | 1884 zählte man 9270 Pferde, 41,013 Rinder, 34,269 Schafe | 1411 Ziegen und 3109 Schweine. Im übrigen ist das Kulturland nur gering | (Äcker und Gärten nur 0,3 Proz., Wiesen 1,7 Proz. des Areals) |
3.590 | Budapest | Borstenvieh | Ungarn der Ort Steinbruch der Zentralplatz ist | (in den dortigen Borstenviehmastställen wurden 1882: 524,796 Stück Schweine im Wert von 28,202,250 Guld. aus Niederungen, Siebenbürgen, Serbien und Rumänien zugeführt und daselbst gemästet) |
58.906 | Haute-Garonne | Außerdem werden Kartoffeln, Hanf, Obst | Kastanien und Ölpflanzen gebaut. Die Wälder | (930 qkm) liefern Schiffbauholz und die Wiesen, Heideflächen und fetten Weiden (663 qkm) Man zieht auch Schweine und Ziegen, weniger Pferde, außerdem Truthühner, Gänse und Tauben. Die Bienenzucht liefert (1887) |
37.122 | Skandinavische Küche | "Sechserlei" | aber tatsächlich gibt es nicht nur sechs Platten, sondern fünfzehn bis zwanzig, ja noch mehr. Da steht ein Tellerchen mit rohem Schinken, ein Zweites mit Gänsebrust, ein drittes mit Rauchfleisch, ein viertes, fünftes und sechstes mit Schweine-, Kalbs- und Kückenbraten, ein siebent | |
12.635 | Palma | Wein | Baumwolle Schafwoll- und Schuhwaren, Schweine und Maultiere, Mandeln, Feigen, getrocknete Früchte, Johannisbrot, Seife und Hüte. P. hat ein Kollegium | (vormals auch eine Universität), ein Seminar, eine nautische Schule, Zeichenakademie, 2 öffentliche Bibliotheken, eine Börse, ein Theater etc. Die Stadt ist Sitz des Generalkapitäns der Balearen, eines Gouverneurs, eines Bischofs, eines Obergerichts und mehrerer auswärtiger Konsuln (darunter |
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