[* 1] ehemaliger Hauptort des gleichnamigen
Fürstentums, jetzt Kreisstadt im preuß. Regierungsbezirk
Breslau,
[* 8] liegt in einem fruchtbaren
Thal
[* 9] zwischen
Zobten u.
Eulengebirge, an der
Weistritz und der
LinieKamenz-Raudten der Preußischen
Staatsbahn, 247 m ü. M., hat 2 evangelische und 2 kath.
Kirchen (darunter die vom
Herzog Bolko II. 1330 gegründetePfarrkirche mit 103 m hohem
Turm),
[* 10] ein altes
Rathaus mit berühmtem
Keller und (1885) mit der
Garnison (2 Füsilierbataillone Nr. 38 u. eine reitende
Abteilung
Feldartillerie Nr. 6) 23,669 Einw. (darunter 8852 Katholiken
und 358
Juden).
Sie ward 1642 von den
Schweden
[* 16] unter
Torstensson und 1741 von den
Preußen erobert, 1757 von den Österreichern unter
Nádasdy
wieder genommen. Im folgenden Jahr von den
Preußen zwar zurückerobert, fiel die Stadt 1761 durch Handstreich
den Österreichern abermals in die
Hände. Von den
Preußen 1762 nach hartnäckiger
Verteidigung wiedererobert, blieb sie in
deren
Gewalt und ward durch vier detachierte
Forts bedeutend verstärkt. 1807 bemächtigten sich ihrer die
Franzosen, welche
die
Außenwerke schleiften. Nach
Napoleons I.
Sturz den
Preußen wieder übergeben, ward sie 1816 wiederhergestellt,
später aber entfestigt.
Vgl.
Schmidt, Geschichte der Stadt S. (Schweidn. 1846-48, 2 Bde.).
Kreis Schweidnitz, am Schwarzwasser, nahe am Zobten und an der Linie Breslau-Ströbel der Preußischen Staatsbahn, hat eine evangelische und eine kath. Pfarrkirche und
(1885)
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