Scharans
,
romanisch Tschiramur (Kt. Graubünden, Bez. Heinzenberg, Kreis Domleschg).
776 m. Gem. und Pfarrdorf im Domleschg, nö. der Mündung der Albula in den Hinterrhein und 2,2 km n. der Station Sils der Albulabahn.
Postablage. Gemeinde, mit Brün und Parnegl: 99 Häuser, 439 reform. Ew., wovon 251 romanisch und 174 deutsch sprechen;
Dorf: 84 Häuser, 369 Ew. Wiesen- und Obstbau, Viehzucht;
Alpwirtschaft. Der noch im 17. Jahrhundert betriebene Weinbau ist eingegangen, da die
Trauben
nicht jedes Jahr zur
Reife gelangten. In der Kirche von Scharans
wurde 1531
Ulrich von
Marmels, einer der Reformatoren
Bündens,
begraben.
Als sein Nachfolger wirkte als Pfarrer in Scharans
1531-1535 Philipp Gallizius (1504-1566), einer der hervorragendsten
Reformatoren
Bündens. 1617/18 war hier auch Georg Jenatsch Pfarrer, der später in der Geschichte seines
heimatlichen Berglandes eine so glänzende
Rolle gespielt hat.
Die Bewohner der Umgebung pflegten sich früher zur Beratung
ihrer gemeinsamen Angelegenheiten unter der heute mindestens 600 Jahre alten
Linde neben der Kirche von Scharans
zu versammeln.
1100: Ciranes;
1200: Schrauis;
1270: Ciraunes.