forlaufend
schäd-108
lich wirken können. Die Blätter, die von ihnen be- fallen sind, zeigen auch in der Regel noch lange Zeit unter dem schwarzen Überzuge eine normale Fär- bung und Gestalt, erst nach längerer Zeit werden sie mißsarbig, weil die Assimilationsthätigkeit der- selben infolge der dunkeln, wenig Licht [* 3] durchlassen- den Haut [* 4] bedeutend verringert wird. Die meisten dieser rein epiphytisch lebenden Pilze [* 5] gehören zu der Gattung I^uinl^o ^il?., die sich durch die Mannigfaltigkeit ihrer Conidienfruktifikation auszeichnet.
Auf den häutigen Mycelien bildet sich außer den krugförmigen Perithecien, in denen die Ascosporen entwickelt werden, eine ganze Reihe von Fortpflanzungsorganen(f. Tafel: [* 1] PilzeIII,Fig.5a und d), die unter verschiedenen Bezeichnungen zn- sammengefaßt werden. Sehr häusig treten ketten- artig aneinander gereihte Sporen (Torulaform) auf, und mit diefen znsammen finden sich Zell- körper, sog. G e m men, die gleichfalls keimfähig sind; ferner entwickeln sich kurze Conioienträger, die an ihrer Spitze Sporen abschnüren und als (^ladospo 1-ium bezeichnet werden; derartige Conidienträger treten auch häufig zu Büscheln vereinigt auf, und schließlich bilden sich noch Conidienfrüchte oder Sper- mogonien von schlauchförmiger Gestalt, die in ihrem Innern Sporen erzeugen. Alle diese Sporen sind im stände zu keimen und den Pilz [* 6] fortzupflanzen, wo- durch seine schnelle Verbreitung bei günstigen Be- dingungen erklärlich wird. Die bekannteste Art ist IimüFo 8Äiicina I^. (Taf. III, [* 1] Fig. 5), die auf sehr verschiedenen Pflanzen auftritt, besonders auf dem Hopfen [* 7] und hier die als N. oder schwarzer Brand des Hopfens bezeichnete Kranlheitserscheinung her- vorruft.
Obwohl kein echter Parasit, kann dieser Pilz doch durch seine Ausbreitung für die Hopfen- pflanzungen sehr schädlich werden. Von andern Arten seien noch erwähnt der N. der Orangen- bäume, I^uinHFo Oiti-i ^e?'F., der sich auf den Blät- tern der Citrusarten findet, sowie der N. des Kaffee- baums, dessen Pilz jedenfalls auch zur Gattung I'umllFo zu rechnen ist. Die andere Gruppe der Rusitaupilze, die nicht bloß epiphytisch, sondern auch im Innern der Gewebe [* 8] vorkommen und deshalb als wirkliche Parasiten zu betrachten sind, gehören besonders der Gattung ?i608i)0i-a an. In den Fruktifikationsverhältnissen stimmen dieselben mit den Arten von ^umg^o in- sofern überein, als sie gleichfalls verschiedene Co- nidienfrüchte besitzen.
Die einzelnen Formen werden zum Teil unter den obenerwähnten Namen be- schrieben, zum Teil auch als 8poi'iä68mwm, ^ol^- (163MU8 u. a. Zu dieser Gruppe gehören mehrere wichtige Krankheitserreger, so die auf verschiedenen Pflanzen lebende ?iL08i)0i'H Iierlmrnm 1^7., die sich zwar gewöhnlich nur auf abgestorbenen Teilen findet, die aber doch auch besonders auf Getreide- Pflanzen schon an jungen Exemplaren ihre Mycelien entwickelt; ferner I'ieos^oi'Ä ii^cintlii F^-., die als Ursache des schwarzen Rotzes der Hyacinthen- zwiebeln angesehen wird, sowie der als Raps Ver- derb er bezeichnete Pilz spoi-iä^niwm exitiosum /^"/i)l oder 1^o1^ä68inu8 6xitio8U8 Moni., der sür Raps- und Nübsenpflanzungen sehr nachteilig wer- den kann. Zu derselben Gruppe wie der letztere gehört auch der die Herz faule der Runkelrübe hervorrufende Pilz ßpoi-iäLLinium putrolacienk ^itc/c.
Die von ihm befallenen Organe werden schwarz und
verfallen vollständig. Nust, Stadt in
Ungarn,
[* 9] s. Ruszt. Ruft, Wilh.,
Musiker,
Enkel des anhält.
Hof- musikdirektors
Friedrich Wilhelm Rustige
(gcb.S.Iuli 1739 in Wörlitz, gest. in
Dessau),
[* 10] geb. zu
Dessau, war
Schüler von Friedr. Schneider und ließ sich 1849 als
Musik- lehrer in
Berlin
[* 11] nieder. 1861 wurde er Organist an der
Lukaskirche daselbst, war 1862-74 Dirigent des dortigen
Bach-Vereins, wurde 1864 zum königl. Musikdirektor ernannt, 1870
Lehrer
am Stcrnschen Konservatorium. 1878' siedelte er nach
Leipzig
[* 12] über, wurde daselbst Organist, 1880 Kantor
an der
Tho- masschule, außerdem
Lehrer am dortigen Konser- vatorium. Er starb Rustige
machte sich verdient um die von
der
Bach-Gesellschaft unter- nommene Herausgabe der Werke I. S.
Bachs, deren Hauptredacteur er über 25 Jahre war. An eigenen
Kompositionen veröffentlichte Rustige
48 Werke für
Kla- vier, Orgel, geistlichen und weltlichen Gesang.
Rustak, Handelsplatz in Vadachschan (s. d.). Rüstbäume, s.
Gerüste. Rüsten, hölzerne starke Planken oder bei
Eisen- schiffen eiserne Platten, die in der Höhe des Ober- decks an der
Außenseite der Schiffswand horizontal liegend querab von jedem
Mäste befestigt sind. Sie dienen dazu,
den Unterwanten (s. Wanten) und den
Pardunen (s. d.) mehr Spreizung zu geben, als diese erhalten könnten, wenn
man sie auf dem Ober- deck straff setzen wollte. Sie tragen die
Jungfern (s. d.). Je nach den zugehörigen
Masten heißen die
Rustige
, von vorn an gerechnet, Fock-, Groß- und Ve- sansrüstcn.
In den Fockrüsten liegen die beiden schwersten Anker [* 13] des Schiffs, die Rü stank er, in einer Fallvorrichtung, von der man sie von innen- bords aus durch einen Hebel [* 14] fallen lassen kann. Rüster, [* 15] s. Ulme. Weine. Rüster Ausbruch, s. Nnszt und Ungarische Rüsterfalter, s. Fuchs [* 16] (Schmetterling). [* 17] Nüstholz (Nüstbäume), die zu Gerüsten (s. d.) nötigen Hölzer. ^Vossenwerk (s. d.). Nustioa. (ital., Bäuerisch Werk), soviel wie Nusticitä't ilat.), bäurisches Benehmen.
Rüstige, Heinr. von,
Maler, geb. zu Wcrl in Westfalen,
[* 18] widmete sich auf der Düsseldorfer
Akademie unter Schadows
Leitung der Kunst und erlangte bereits 1821 durch
Dar- stellungen aus dem Genregebict von der
Berliner
[* 19] Akademie einen Preis. Unter den zahlreichen fol- genden Bildern ist Das Gebet beim Gewitter (1836;
Berliner Nationalgalerie)
hervorzuheben. Mit Rethel und andern Künstlern der Düsseldorfer Schule sie- delte Rustige
1836 nach
Frankfurt
[* 20] a. M. über und
wirkte dort als
Lehrer am Städelschen
Institut.
Unter den Bildern dieser
Periode sind zu nennen: Die junge
Witwe, Die
Überschwemmung (National- galcrie
in
Berlin). Einer
Reise durch
Ungarn und
Deutschland
[* 21] schloß sich ein Studienaufenthalt in
Paris,
[* 22]
Brüssel,
[* 23]
Antwerpen,
[* 24]
Italien
[* 25] und
England an, worauf Rustige
1844 als Professor an die Kunst- schule in
Stuttgart
[* 26] berufen wurde. Damals ent- standen: Das wiedergefundene
Kind (König von
Württemberg),
[* 27] Die Genesende (Prinzessin Mathilde in
Paris), Soldatenlager (im
Besitz des
Kaisers von
Rußland), Die unterbrochene
Mahlzeit
(Galerie zu
Karlsruhe).
[* 28] Die Staatsgalerie in
Stuttgart be- sitzt von ihm: Herzog
Alba
[* 29] im Schloß zu Rudol- stadt (1861),
Kaiser
Otto I. nach Vcsiegung der Dänen den
Speer ins
Meer schleudernd;
die'Stet- tiner städtische Galerie: Kaiser Ottos III. Leichen- zug. Als Dichter trat N. 1845 mit «Gedichten» ¶
Quellen, Literatur
Band - Seite | Artikel | Autor | Titel | Ausgabe |
---|---|---|---|---|
39.460 | Rustige | Rubens im Atelier seiner Schüler | Herzog Alba im Schloß zu Rudolstadt | (1861, Gallerie in Stuttgart) |
14.99 | Rustige | "Kaiser Ludwig der Bayer" | (das. 1860) | |
14.99 | Rustige | "Reime und Träume im Dunkelarrest" | (Stuttg. 1876) | |
14.99 | Rustige | "Filippo Lippi" | (das. 1852) | |
14.99 | Rustige | "Konrad Widerhold" | (das. 1856) | |
14.99 | Rustige | "Eberhard im Bart" | (das. 1863) | |
14.99 | Rustige | "Attila" | (das. 1853) |
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