mit Gold oder Kupfer rot gefärbtes Glas. Das echte Rubinglas (Goldrubin) stellt man mit Goldpurpur oder Goldchlorid
dar, welches mit dem Glassatz auf Weißglut erhitzt werden muß. Nach dem Erkalten erscheint das Glas
farblos oder topasgelb, färbt sich aber, wenn man es langsam erhitzt, noch unter 500° prachtvoll rubinrot. Es enthält Gold
als Metall gelöst, das farblose Glas aber eine andre Modifikation des Metalls als das rote. Unter bestimmten Umständen wird
das Rubinglas leberbraun, in auffallendem Licht violett oder blau, indem sich das Gold in sehr feiner Verteilung,
aber ungelöst, abscheidet.
Das echte Rubinglas wurde von Kunckel erfunden, welcher prächtige Gefäße aus demselben herstellte (Kunckelgläser). Seine Erfindung
ging aber wieder so weit verloren, daß man bis in die neueste Zeit nur ein Rubinglas darstellen
konnte, welches in dickern Schichten schwärzlich, bei 4-5 mm bereits undurchsichtig ist und deshalb nur zur Emailmalerei, zu
künstlichen Edelsteinen und namentlich als Überfangglas benutzt wurde. Derartiges Rubinglas liefert besonders Böhmen und Paris.
Erst 1888 gelang es Rauter in Ehrenfeld bei Köln, ein Rubinglas herzustellen, welches auch in stärkerer Schicht
durchsichtig ist und wie das Kunckelglas zu starkwandigen, schwer geschaffenen Gefäßen verarbeitet werden kann. Kupferrubin
(Kupferglas) wird mit Kupferglühspan unter Zusatz reduzierender Mittel, wie Kohle, eisenoxydulhaltige Mittel etc., bereitet.
Das Kupfer färbt ungemein intensiv, so daß das Glas nur in sehr dünner Schicht durchsichtig ist. Bei höherm Kupfergehalt
werden die Glaser durchscheinend mit metallisch glänzenden kristallinischen Einschlüssen oder selbst undurchsichtig, hoch-
bis dunkelrot. Auch Kupferrubin verarbeitet man als Überfang in oft nur 0,1 mm starker Schicht.
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