Rußtau
(Schwärze),
Pflanzenkrankheit, bei welcher die grünen Teile, besonders die Oberseite der
Blätter, mit einem
schwarzen Überzug, gleichsam wie mit
Ruß bedeckt erscheinen, zeigt sich im
Sommer und
Herbst an allerlei
Arten
Sträucher, oft auch am
Hopfen
[* 2] und an vielen kleinern Kräutern. Der bei dem eigentlichen Rußtau
sich bildende Überzug besteht
aus einem Pilzmycelium, dessen dunkelbraune
Fäden auf der Oberfläche des Pflanzenteils wachsen und ebenfalls dunkle, konidientragende
Fruchthyphen, mitunter auch Spermogonien,
Pykniden und
Perithecien entwickeln; bei der
Schwärze dagegen wächst der
Pilz
[* 3] im
Innern der Pflanzenteile. Am häufigsten bildet
Fumago salicina Tul.
den Rußtau
und zwar den auf den Blättern der
Holzgewächse, z. B. auf
Eichen,
Linden,
Orangenbäumen, und des
Hopfens, während verschiedene
Arten von
Pleospora die
Schwärze an kleinern Kräutern und
Gräsern hervorbringen. Diese nicht streng parasitisch
lebenden
Pilze
[* 4] entziehen die
Blätter dem Einfluß des
Lichts, stören den Gasaustausch und die
Transpiration und nehmen
Nahrungssäfte
aus dem
Blatt
[* 5] auf. Feuchte
Witterung und geschlossene
Lage sind für die
Vermehrung und
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Ausbreitung der Rußtau
pilze günstig. Die vom Honigtau (s. d.) klebrigen Stellen, an welchen die Sporen leicht haften, werden
besonders gern vom Rußtau
überzogen.