Titel
Roux
(spr. ruh), 1) Karl, Idyllen- und Tiermaler, geb. zu Heidelberg, Sohn des Malers Jak. Wilh. Christian R. (gest. 1831), besuchte von 1844 an die Akademie in Düsseldorf, war 1847 Schüler von Karl Hübner und ging zu seiner weitern Ausbildung nach München, Antwerpen und Paris, war dann einige Jahre Lehrer an der Kunstschule in Karlsruhe, zog aber 1868 nach München. Seine ersten Bilder waren landschaftliche Reiter- und Kriegsscenen, ähnlich denen Wouwermans, später Idyllen und Tierbilder von edler, wohldurchdachter Komposition und kräftigem Kolorit. Zu den bedeutendsten gehören: Hans und Verene (1861), die Goethesche Dorothea das Ochsengespann lenkend (1863, Kunsthalle in Karlsruhe), Pflügen am frühen Morgen, der ungebildete Alpensohn (ein Stier), heimkehrende Kühe bei aufsteigendem Gewitter, Thal des Oberengadin, die meisterhafte Heuernte (Hauptbild, 1877), Viehmarkt des Münchener Oktoberfestes, Ufer des Achensees mit Viehherde u. a.
2) Louis Prosper, franz. Maler des historischen Genres und der Historie, geb. zu Paris, war Schüler von Delaroche und malte viele Jahre sehr ansprechende Scenen aus dem Leben großer Künstler, z. B.: Palissy vor Mönchen und Gelehrten Geologie lehrend (1857), Claude Lorrain auf dem römischen Forum, das Atelier Rembrandts, van der Neer zeichnet beim Schein einer Laterne. Bedeutender noch sind seine ins Gebiet der religiösen Historie einschlagenden Bilder: der Hosiannagesang der Chorknaben (1859, durch den tiefen Ernst der Stimmung), Grablegung Christi, Christus wäscht den Aposteln die Füße, Kreuzabnahme u. a.